
Ein Sturm der Empörung braut sich unter Ärzten in Kärnten und Burgenland zusammen, nachdem die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) mit drastischen Sparmaßnahmen in der Gesundheitsversorgung an die Öffentlichkeit trat. Der dramatische Finanzierungsengpass von 900 Millionen Euro für 2025 zwingt die ÖGK dazu, bei Laboruntersuchungen und Bluttests rigoros zu sparen, was bei den medizinischen Fachkräften auf heftigen Widerstand stößt. "Wir fühlen uns in unserem ärztlichen Handeln eingeschränkt", erklärte Maria Korak-Leiter, Sprecherin der niedergelassenen Ärzte in Kärnten, und fuhr fort, dass diese Maßnahmen nicht tragbar seien, weil sie die Patientensicherheit gefährden könnten.
Sparmaßnahmen und ihre Auswirkungen
Die ÖGK fordert die Vertragsärzte auf, bei Blutuntersuchungen nur die für Diagnostik und Therapie notwendigen Laborparameter zu veranlassen. Diese Forderung kommt zu einem Zeitpunkt, wo die Ausgaben für CT- und MRT-Untersuchungen im letzten Jahr um 30 Millionen Euro, also 14 Prozent, gestiegen sind. Ida Aringer, stellvertretende ÖGK-Chefärztin, appelliert an die Ärzte, die Notwendigkeit ihrer Zuweisungen kritisch zu hinterfragen: „Wenn es eine weniger sein kann, ist es schon eine weniger, die wir zahlen müssen.“ Doch die Ärzte warnen davor, dass wichtigere Untersuchungen aufgrund von Kostendruck vernachlässigt werden könnten. Korak-Leiter erinnerte daran, dass MRTs der Goldstandard bei der Erkennung schwerwiegender Erkrankungen sind und ein Verzicht auf diese Tests gravierende Folgen für die Patienten haben könnte. „Ich möchte nicht, dass durch das Vorenthalten eines MRTs eine bösartige Erkrankung verzögert oder überhaupt nicht entdeckt wird,“ mahnte sie.
Die Diskussion über die Finanzsituation und die Rolle der niedergelassenen Ärzte in der Diagnostik wird zunehmend hitziger, da immer mehr Verantwortung von den Krankenhäusern auf die Ambulanzen übertragen wird. Während die ÖGK auf Einsparungen setzt, fordern die Ärzte eine faire Behandlung und das Recht, die notwendigen Untersuchungen für ihre Patienten durchzuführen, ohne Angst vor finanziellen Konsequenzen haben zu müssen. Diese Krise in der Gesundheitsversorgung ruft ein starkes Bedürfnis nach einheitlichen Lösungen hervor, um sowohl die Qualität der medizinischen Versorgung als auch die wirtschaftliche Stabilität der Gesundheitskasse zu gewährleisten, wie [kaernten.ORF.at] und [burgenland.ORF.at] berichten.
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