
Die Corona-Pandemie bleibt ein brennendes Thema, und die Spannungen zwischen Geimpften und Ungeimpften nehmen zu. Bei einem Vortrag in Wolfsberg, organisiert von der Team Santé Barbara Apotheke, stellte Primar Rudolf Likar, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Klinikum Klagenfurt, die dramatische Lage auf den Kärntner Intensivstationen dar. Likar betonte, dass die aktuelle Inzidenzwerte in Österreich mit 600 in starkem Gegensatz zu den rund 80 Prozent der vollständig geimpften Bevölkerung in Ländern wie Spanien und Portugal stehen, wo die Inzidenzen bei 32 beziehungsweise fast 70 liegen. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Durchimpfungsrate zu erhöhen, um der Pandemie zu entkommen, wie er anmerkte, berichtet unterkaerntner.at.
Auf den Intensivstationen stellt der Primar eine alarmierende Situation fest: Ungeimpfte machen 80 Prozent der Covid-Patienten aus, und die Sterberate liegt bei schockierenden 30 Prozent. „Jeder dritte Patient verlässt die Intensivstation nicht lebend“, warnte Likar und forderte ein Umdenken in der Gesellschaft. Auch die psychische und soziale Gesundheit dürfe nicht vernachlässigt werden, und eine Impfpflicht hält er für problematisch. „Jeder Mensch hat die Eigenverantwortung für sein Immunsystem“, so Likar weiter. Ein allgemeiner Lockdown sei für ihn keine Lösung, da dieser die Aggressivität der Menschen nur fördern würde, was eine instabile Situation schaffe, wie auch kaernten.orf.at berichtet.
Die Zukunft nach der Pandemie
Rudolf Likar analysierte auch wichtige Lehren aus der Pandemie: Der Zugang zur Gesundheit müsse in der Gesellschaft verbessert werden, die Menschen sollten nicht mehr isoliert werden. Stattdessen ist Solidarität gefragt, um ein gutes Immunsystem aufzubauen. „Wir sind leider eine Gesellschaft der Narzissten und nicht der Solidarität“, stellte Likar fest. Der Arzt appelliert an alle, sich insbesondere in Risikogruppen impfen zu lassen, um die Gesundheitsversorgung nicht weiter zu belasten. „Die Situation auf den Intensivstationen ist kritisch, und wir müssen alle daran arbeiten, die Inzidenz zu senken“, schloss Likar. Außerdem äußerte er, dass eine dritte Impfung notwendig sein könnte und vielleicht sogar eine vierte.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung