
Der digitale Raum wird für Kinder und Jugendliche zunehmend gefährlich. Auf Plattformen wie Instagram und TikTok sind sie vermehrt mit rechtswidrigen Inhalten konfrontiert, die von Cyber-Mobbing bis hin zu Gewaltverherrlichung reichen. Laut Rat auf Draht ist die Situation alarmierend: Viele Jugendliche sehen solche Inhalte als normal an und sind frustriert, wenn ihre Meldungen nicht schnell genug bearbeitet werden. Diesem Problem wird durch den Digital Service Act (DSA) begegnet, der Plattformen verpflichtet, rechtswidrige Inhalte rasch zu entfernen. Um die Effizienz zu steigern, sind Trusted Flagger entstanden, wie Rat auf Draht, die Meldungen priorisieren. Jugendliche können ab sofort anonym unter www.rataufdraht.at/trusted-flagger solche Inhalte melden.
Sextortion - Ein wachsendes Problem
Zusätzlich gibt es derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Sextortion, bei dem Jugendliche durch Nacktfotos über soziale Netzwerke erpresst werden. Im Jahr 2024 führte Rat auf Draht 327 Beratungsgespräche zu diesem Thema, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist der Anstieg unter den jüngsten Betroffenen im Alter von 11 bis 14 Jahren. Bei den Opfern handelt es sich häufig um Burschen, die in 72 Prozent der Fälle betroffen sind, jedoch steigt auch die Zahl der betroffenen Mädchen erheblich, wie Birgit Satke von Rat auf Draht berichtet.
Eine neue Dimension in diesem Erpressungsfeld nimmt die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) ein. Täter setzen KI-generierte Bilder oder Videos ein, um Jugendliche hereinzulegen. Der Rat an die Betroffenen ist klar: Nicht auf Forderungen eingehen und Beweise sichern. Zudem gibt es Tools wie "Take it down", die Personen unter 18 Jahren ermöglichen, die Veröffentlichung von intimen Bildern zu verhindern. Angesichts dieser Gefahren betont Satke die Notwendigkeit, die Medienkompetenz bereits in jungen Jahren zu fördern, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen. Ein umfassendes Bewusstsein über diese Gefahren ist entscheidend für präventive Maßnahmen gegen Sextortion.
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