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Im Jahr 2024 erlebte Österreich einen alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen: Mit 6.813 angemeldeten Pleiten stieg die Zahl um beeindruckende 25,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als lediglich 5.419 Insolvenzen verzeichnet wurden. Diese besorgniserregenden Zahlen stammen aus einer Analyse des Informationsdienstleisters CRIF. Zudem erwarten die Experten für 2025 einen weiteren Anstieg auf über 7.000 Insolvenzen, was die aktuelle wirtschaftliche Lage der Unternehmen zusätzlich unterstreicht. Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich, betont die anhaltenden Herausforderungen: Hohe Energie- und Lohnkosten sowie geopolitische Unsicherheiten treiben die Firmen in die Insolvenz. Dies bestätigt die Notwendigkeit, Risiken rechtzeitig zu erkennen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um finanzieller Instabilität entgegenzuwirken.
Regionale Unterschiede bei Insolvenzen
Wien führt mit 2.705 Insolvenzen die Liste der betroffenen Regionen an, gefolgt von Niederösterreich (1.167) und der Steiermark (750). Besonders auffällig ist die Insolvenzdichte in Wien, wo 194 Insolvenzen auf 10.000 Unternehmen entfallen. Im Vergleich liegt der Durchschnitt bei 117 Insolvenzen. In Bezug auf den prozentualen Anstieg verzeichnete Wien mit 41,9 Prozent die stärkste Steigerung, während Burgenland und Steiermark ebenfalls über dem Durchschnitt lagen. Besonders betroffen waren die Branchen Handel, Baugewerbe und Gastronomie, die mit den höchsten Insolvenzmeldungen konfrontiert sind. Dieses Szenario zeigt, wie wichtig eine proaktive Unternehmenskultur ist, um langfristigen Erfolg zu sichern, so Recsey weiter.
Ein untrügliches Indiz für die Insolvenzgefahr ist oft eine verschlechterte Zahlungsmoral. Unternehmen, die vermehrt auf verspätete Zahlungen ihrer Kunden stoßen, geraten in einen Teufelskreis von sinkender Liquidität und steigenden finanziellen Schwierigkeiten. Laut dem Portal destatis.de sind solche Zahlungsprobleme eine der häufigsten Ursachen für Unternehmenspleiten. Die aktuellen Entwicklungen werfen ein Schatten auf die wirtschaftliche Festigkeit vieler Betriebe in Österreich und stellen die Frage in den Raum, wie sich die Situation im Jahr 2025 weiter entwickeln wird.
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