Insolvenz-Zahlen explodieren: 6,1% mehr Firmen pleite in Österreich!

Insolvenz-Zahlen explodieren: 6,1% mehr Firmen pleite in Österreich!
Wien, Österreich - Im ersten Halbjahr 2025 hat Österreich einen besorgniserregenden Anstieg an Unternehmensinsolvenzen verzeichnet. Laut vienna.at meldeten insgesamt rund 3.500 Unternehmen Insolvenz an, was einem Zuwachs von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders alarmierend ist, dass 1.325 dieser Fälle mangels Kostendeckung nicht eröffnet werden konnten. Die offizielle Zahl der Insolvenzen verdeutlicht die kritische Lage der Wirtschaft im Land.
Ein Rückblick auf das erste Quartal 2025 zeigt, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen ebenfalls hoch war. Der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) berichtete von 1.795 Insolvenzen, was einem Anstieg von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies lässt sich insbesondere auf die Hauptinsolvenztreiber im Handel, der Bauwirtschaft sowie der Gastronomie und Beherbergung zurückführen.
Entwicklung der Passiva und Großinsolvenzen
Die Passiva, also die offenen Schulden der betroffenen Unternehmen, sind im ersten Halbjahr 2025 um nahezu 57 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro gesunken. Dies steht im Kontrast zu den vorläufigen Passiva von 2,6 Milliarden Euro, die im ersten Quartal 2025 verzeichnet wurden, und das aufgrund von 24 Großinsolvenzen mit Passiva über zehn Millionen Euro. Im gesamten Jahr 2025 rechnet der KSV1870 mit 6.500 bis 7.000 Unternehmensinsolvenzen, was die Dringlichkeit einer Wirtschaftsstärkung unterstreicht.
Im ersten Halbjahr 2025 gab es in Österreich nur eine Großinsolvenz – die Herkules Holding GmbH. Im vorhergehenden Jahr waren es jedoch fünf, wovon vier zur Signa-Gruppe gehörten. Dies deutet darauf hin, dass die drastische Reduzierung dieser Großinsolvenzen eine wesentliche Rolle beim Rückgang der Passiva spielt.
Betroffene Branchen und Personen
Fast die Hälfte der Insolvenzen im ersten Halbjahr stammt aus den Bereichen Handel, Bau und Gastronomie. Der Einzelhandel meldete 324 Fälle, was einen Anstieg von 11 Prozent darstellt. Die Bauwirtschaft verzeichnete 552 Insolvenzen mit einem Rückgang um 4,3 Prozent, während die Gastronomie mit 422 Fällen einen Anstieg von 5,2 Prozent zu verzeichnen hatte. Die Auswirkungen auf die Beschäftigten sind ebenfalls signifikant, mit schätzungsweise 10.500 Beschäftigten und 20.000 Gläubigern, die in den ersten sechs Monaten von Insolvenzen betroffen sind.
Im Bereich der Privatinsolvenzen beantragten 4.526 Personen ein Schuldenregulierungsverfahren, was einem Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Allerdings steigen die Passiva in diesem Segment um 5,4 Prozent auf 567 Millionen Euro, mit einer durchschnittlichen Verschuldung pro Schuldner, die auf 125.000 Euro gewachsen ist.
Die regionalen Unterschiede sind markant: In Wien stiegen die Privatkonkurse um 6,1 Prozent, während die Passiva um 52 Prozent zugenommen haben. Im Gegensatz dazu verzeichnete die Steiermark einen Rückgang bei Privatinsolvenzen und Passiva um jeweils rund 15 Prozent. Tirol und das Burgenland zeigen ebenfalls variierte Entwicklungen, wobei Tirol einen Anstieg der Passiva um 86,1 Prozent und das Burgenland einen Anstieg von 63,6 Prozent trotz weniger Verfahren verzeichnen konnte.
Die aktuellen Entwicklungen der Insolvenzen in Österreich sind alarmierend und zeigen, dass eine nachhaltige wirtschaftliche Lösung notwendig ist. Laut Statistik Austria basiert die Statistik über Unternehmensinsolvenzen auf gerichtlichen Verfahren, was die Ernsthaftigkeit und Relevanz der Daten unterstreicht. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Regierung ergreifen wird, um diese Krise zu bewältigen und die Wirtschaft zu stabilisieren.
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Ort | Wien, Österreich |
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