
Die Insolvenz der Signa Holding, die zu den schwersten in der Geschichte der österreichischen Wirtschaft zählt, wirft zahlreiche Fragen auf. Im Fokus steht die von Hans-Peter Haselsteiner geführte Haselsteiner Familien-Privatstiftung, die möglicherweise 50 Millionen Euro in das in Bedrängnis geratene Unternehmen von René Benko hätte investieren sollen. Viele fragen sich, ob diese Zahlungsverpflichtung nur auf dem Papier bestand oder ob sie tatsächlich hätte realisiert werden müssen, wie krone.at berichtet.
Das Unternehmen hat einen Insolvenzantrag am Handelsgericht Wien gestellt, nachdem versucht wurde, zusätzliche Investoren zu gewinnen. Diese Bemühungen blieben jedoch erfolglos. Laut LEADERSNET beträgt die Summe der Schulden etwa 5,26 Milliarden Euro, wobei die Aktiva auf 2,78 Milliarden Euro geschätzt werden. Die Gründe für die Insolvenz liegen unter anderem in erheblichen Umsatzrückgängen während der COVID-19-Pandemie sowie steigenden Bau- und Finanzierungskosten. Die Kreditgeber und Gläubiger sind besorgt über mögliche Dominoeffekte, da 273 Gläubiger und 42 Mitarbeiter betroffen sind.
Komplexe Strukturen und Sanierungsplan
Die Signa Holding ist direkt an 36 Kapitalgesellschaften in Österreich beteiligt, darüber hinaus ist die Unternehmensstruktur äußerst komplex, bestehend aus rund 1.000 Gesellschaften in verschiedenen Ländern. Der Kreditschutzverband von 1870 warnt, dass die Werthaltigkeit der Beteiligungen nun von einem Insolvenzverwalter geprüft werden muss, was als „Herkulesaufgabe“ bezeichnet wird. Zudem wird die erste Gläubigerversammlung am 19. Dezember 2023 abgehalten, während die Frist zur Anmeldung von Forderungen bis zum 15. Januar 2024 gesetzt wurde. Die Gläubiger sollen eine Rückzahlung von 30 Prozent im Rahmen eines Sanierungsplans erhalten, der innerhalb von zwei Jahren nach Annahme ausgezahlt werden soll.
Diese Situation könnte gravierende Auswirkungen auf viele in Österreich tätige Unternehmen haben, die in einem Zusammenhang mit der Signa stehen. Die Frage bleibt, ob die eingeleitete Sanierung erfolgreich sein kann und ob in Zukunft weitere Insolvenzanträge zu erwarten sind. Der zeitnah anstehende Austausch über den Fortschritt des Sanierungsplans und die Gläubigerversammlungen werden entscheidend sein.
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