In einer dramatischen Wendung hat die traditionsreiche Anton Wottle Maschinen- und Weinpressenbau GmbH aus Poysdorf Insolvenz angemeldet. Das 1923 gegründete Unternehmen, das als einziger Hersteller von Weinpressen in Österreich gilt, hat nun eine Sanierung mit Eigenverwaltung beantragt. Über das Landesgericht Korneuburg wurde am Mittwoch das Verfahren eröffnet, wie die Webseite noe.ORF.at berichtete. Rund 30 Angestellte stehen nun vor unsicheren Zeiten, während die Verbindlichkeiten des Unternehmens auf 3,89 Millionen Euro geschätzt werden, von denen etwa 1,4 Millionen Euro besichert sind.
Die Insolvenzereignisse sind hauptsächlich auf Umsatzrückgänge während der Corona-Pandemie sowie die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs zurückzuführen. Ebenso spürt die Firma die Belastungen durch steigende Kosten in der Bauwirtschaft und Industrie. Laut NÖN.at zeigt dieser Fall die aktuellen Herausforderungen in der Landtechnikbranche und die angespannte Lage entlang der gesamten Wertschöpfungskette, einschließlich Weinbau- und Kellereitechnik. Der Kreditorenverband hat angekündigt, dass den Gläubigern ein Sanierungsplan mit einer Rückzahlungsquote von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten werden soll. Trotz der ernsten Situation gibt es Hoffnung, dass das Unternehmen fortgeführt und erfolgreich saniert werden kann.
Die zuständige Landwirtschaftskammer Niederösterreich setzt sich ebenfalls für die Erhaltung der Firma ein und hofft auf eine positive Wendung in diesem Verfahren, während die Gläubiger auf eine baldige Einigung und Rückzahlungen warten. Die Inhaber, die auf die Produktion von pneumatischen Wein- und Obstpressen sowie Abbeermaschinen spezialisiert sind, stehen vor der Herausforderung, sich aus dieser schwierigen Lage zu befreien und die traditionsreiche Fertigung aufrechtzuerhalten, um die Marke Wottle zu bewahren und die mehr als 100-jährige Geschichte des Unternehmens fortzuschreiben.
Erfahren Sie mehr zu den Hintergründen bei noe.ORF.at und NÖN.at.
