
Der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Reinhold Binder, hat die Pläne der österreichischen Bundesregierung für eine bevorstehende Industriestrategie begrüßt. In den letzten Jahren hätte die Industriepolitik in Österreich versagt, sagte Binder. Statt den Fokus auf die Schaffung und den Erhalt von Wertschöpfung in Europa zu legen, sei der Markt mit subventionierten Billigprodukten aus China überschwemmt worden. Nun, so Binder, sei es entscheidend, dass das neue Konzept nicht nur Innovation und Wachstum in Zukunftstechnologien fördere, sondern auch die Rohstoff- und Recyclingwirtschaft stärke. Besonders bei kritischen Rohstoffen bestehe noch großer Handlungsbedarf. In seiner Einschätzung betont Binder zudem die Wichtigkeit, die Abhängigkeit von unsicheren Handelspartnern zu verringern, um die Stabilität am Industriestandort Österreich zu erhöhen, wie ots.at berichtete.
Ein weiterer wichtiger Schritt für die europäische Industrie stellt der heute von der EU-Kommission vorgestellte „Clean Industrial Deal“ dar, den Binder ebenfalls positiv sieht. Der Deal zielt darauf ab, grüne Technologien zu fördern und die europäische Wertschöpfung zu stärken. Besonders hervorzuheben ist, dass bei der öffentlichen Auftragsvergabe jetzt sichergestellt wird, dass mindestens 40 Prozent der Komponenten aus der EU stammen müssen. Binder fordert auch dringend eine Qualifizierungsoffensive, um gut ausgebildete Fachkräfte für die Umsetzung dieser Maßnahmen zu gewinnen. In Anbetracht der steigenden Energiepreise müsse die EU zudem dringend handeln, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu sichern. Fehlerhafte Systeme, die den Strompreis durch die teuerste Energiequelle bestimmen, sollten überdacht werden. Dies sind zentrale Punkte, die die PRO-GE thematisiert, um sicherzustellen, dass die Interessen der Arbeitnehmer:innen in den Mittelpunkt aller politischen Initiativen gestellt werden, wie proge.at anmerkt.
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