
Österreich steht vor einer großen Herausforderung: Die Industrie kämpft gegen eine tiefgreifende Krise, die sowohl externe Einflüsse als auch strukturelle Probleme umfasst. Reinhold Binder, der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft PRO-GE, fordert von der kommenden Regierung eine klare Fokussierung auf eine Industrie- und Standortstrategie. „Die Industrie sichert hunderttausende hochwertige Arbeitsplätze und ist prägend für Österreich. Der Wohlstand unseres Landes hängt maßgeblich von einer prosperierenden Industrie ab“, betont Binder in einem eindringlichen Appell. Diese strategische Neuausrichtung ist notwendig, um die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern, wie Binder weiter erläutert.
Ein zentraler Punkt in Binders Argumentation ist die Notwendigkeit, in die Ausbildung von Fachkräften zu investieren. Eine wettbewerbsfähige Industrie kann nur mit gut ausgebildeten Arbeitskräften bestehen. Binder kündigte an, dass tausende Beschäftigte, die derzeit ohne fachspezifische Berufsausbildung arbeiten, in den kommenden Jahren zu Facharbeitern ausgebildet werden sollen. Dies geschieht im Rahmen einer offiziell vereinbarten Qualifizierungsoffensive der Sozialpartner in der Metall- und Elektroindustrie, wie arbeit-wirtschaft.at berichtete. Darüber hinaus plädiert er für die Wiedereinführung von Kurzarbeit, um vorübergehende Auftragsschwankungen abzufedern und Unternehmen zu unterstützen.
Regulierung der Energiepreise und Infrastrukturinvestitionen
Die hohen Energiepreise stellen ein weiteres großes Problem dar, das Binder anprangert. „Hohe Energiekosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und verhindern notwendige Investitionen“, erklärt er. Zudem müssen, so Binder, auch die Infrastrukturinvestitionen in Zeiten der Budgetkonsolidierung nicht vernachlässigt werden. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die grüne Transformation im Land zu fördern und die Unternehmen mit einer stabilen Energieversorgung auszustatten. Binder warnt: „Jetzt ist es an der Zeit, die Hausaufgaben zu machen – sowohl in Österreich als auch auf europäischer Ebene.“ Die Notwendigkeit einer proaktiven Industriepolitik kann dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden, wie auch ots.at in den aktuellen Berichten festhält.
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