
Die Situation im Gazastreifen ist dramatisch: Die Caritas warnt vor einer sich zuspitzenden humanitären Katastrophe. "Die Waffenruhe ist akut gefährdet, Hilfslieferungen werden blockiert und hunderttausende Menschen kämpfen ums Überleben", erklärte Caritas-Vizepräsident Alexander Bodmann am Dienstag. Informationen der Partnerorganisation Caritas Jerusalem verdeutlichen die Dringlichkeit der Lage. Der Stopp der Hilfslieferungen hat schwerwiegende Auswirkungen auf die lebensrettenden Maßnahmen für die Zivilbevölkerung. Bodmann betonte, dass der Waffenstillstand essenziell sei, um Familien und insbesondere Kinder zu schützen. Die momentanen Bedingungen zwingen viele Menschen dazu, bei eisigen Temperaturen im Freien zu schlafen, was die Notlage weiter verschärft. Laut Caritas ist die Blockade der Hilfslieferungen "ein Todesurteil für tausende Menschen", und jeder Tag ohne Unterstützung bringt mehr Hunger und Leid mit sich, fügte Bodmann hinzu.
Lebensrettende Hilfe im Gazastreifen
Die Caritas setzt sich mit Nachdruck für humanitäre Maßnahmen im Gazastreifen ein. Wie das Caritas-Netzwerk berichtet, konnten seit Oktober 2023 bereits über 1,3 Millionen Menschen mit verschiedenen Hilfen unterstützt werden. Dabei handelt es sich um die Bereitstellung von sauberem Trinkwasser für mindestens 35.000 Menschen, Lebensmittelpaketen für rund eine Million Individuen und psychologischer Unterstützung für traumatisierte Kinder. Darüber hinaus wurden Zelte und Hygienekits für zehntausende Haushalte bereitgestellt.
Die humanitäre Lage ist auch im Westjordanland angespannt, wo Hilfslieferungen ebenfalls stark eingeschränkt sind. Insbesondere im Flüchtlingslager Jenin wurden über 40.000 Menschen durch anhaltende Gewalt vertrieben. Bodmann appellierte an die internationale Gemeinschaft, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um das immense humanitäre Leid zu lindern. Essenziell seien die Öffnung der Grenzübergänge und die Schaffung sicherer Versorgungskorridore, um die dringend benötigte Hilfe ohne Verzögerungen leisten zu können.
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