Der heimtückische Hausschwamm stellt eine ernste Bedrohung für Holzgebäude dar. Oft bleibt der schädliche Pilz, der an feuchtem Holz in Dachstühlen oder Kellern gedeiht, lange Zeit unentdeckt. Doch sobald die ersten Anzeichen sichtbar werden, ist meist die Überraschung groß, wie Martin Kirchmair, Mikrobiologe an der Universität Innsbruck, erklärt. Sein Aufruf ist eindringlich: Wer den Hausschwamm frühzeitig erkennt, hat bessere Chancen, kostspielige Sanierungen zu vermeiden. Wenn die Diagnose feststeht, können die Kosten für eine umfassende Behandlung schnell in die Zehntausende Euro steigen, wobei eine komplette Sanierung oft die drastischste Lösung ist, um das Gebäude zu retten – im schlimmsten Fall bleibt nur die Brandrodung.
Innovative Lösungen gegen den Hausschwamm
Ein vielversprechender Ansatz zur Bekämpfung ist die Zusammenarbeit mit speziell ausgebildeten Suchhunden. Diese Tiere können gezielt nach dem charakteristischen Geruch des Hausschwamms suchen, was eine schnellere und weniger invasive Früherkennung ermöglicht. "Peanut" ist ein solcher Spürhund, der bereits mit Tiroler Hausschwämmen trainiert wird. Qualitätskontrollen und die genaue Identifizierung des Pilzes sind im Rahmen der aktuellen Forschungsarbeiten von Kirchmair und seinem Team von entscheidender Bedeutung, um festzustellen, wie und in welchem Umfang die Bausubstanz betroffen ist. Neben dem Hausschwamm arbeiten die Forscher daran, mögliche Verwechslungen mit weniger schädlichen Pilzen auszuschließen.Wie berichtet, gibt es bisher in Österreich nur einen Hund, der auf Hausschwämme spezialisiert ist, doch dieses Konzept hat enormes Potenzial.
Die Tatsache, dass immer mehr alte Gebäude renoviert werden, erhöht das Risiko eines Hausschwamm-Befalls, wenn diese durch Wärmedämmung und Abdichtung nicht richtig behandelt werden. Die Feuchtigkeit bleibt dann im Holz und begünstigt das Pilzwachstum. Kirchmair betont, dass die ständige Nachfrage nach Expertise zur Erkennung von Hausschwamm in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Eine frühzeitige Intervention ist hier von immenser Wichtigkeit, um den Befall in Schach zu halten und der oft schockierenden Diagnose entgegenzuwirken.
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