
Ein neues Handymoratorium an Schulen steht in Österreich bevor: Bildungsminister Christoph Wiederverkehr (NEOS) hat diese Woche angekündigt, dass das geplante Verbot für die ersten acht Schulstufen ab Mitte Mai in Kraft treten soll. Unterstützt wird diese Initiative von Gerald Brandtner von der Salzburger Suchtpräventionsstelle „akzente“, der betont, dass alles, was die Handynutzung von Jugendlichen verringert, positiv ist. Der Fachmann macht deutlich, dass viele junge Menschen täglich bis zu acht Stunden am Handy verbringen, was sich negativ auf ihre psychische Gesundheit auswirkt. Aktuell sind bereits fünf Prozent der Jugendlichen als handysüchtig eingestuft, mit steigender Tendenz, wie salzburg.orf.at berichtet.
Besorgniserregende Zahlen zur Handynutzung
Die Debatte über die Notwendigkeit eines Handyverbots wird auch von alarmierenden Zahlen untermauert: Jugendliche in Deutschland verbringen laut der Postbank Jugend-Digitalstudie durchschnittlich 36,9 Stunden pro Woche am Smartphone – das sind über fünf Stunden täglich. Alarmierend ist ebenso, dass fast die Hälfte der 11- bis 17-Jährigen täglich 237 Benachrichtigungen erhalten, wovon 23 Prozent während der Schulzeit eingehen. Diese Statistiken legen nahe, dass die exzessive Nutzung von sozialen Medien wie TikTok und Instagram zu gesundheitlichen Problemen führen kann, wie eine Untersuchung der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt, die von deutsches-schulportal.de zitiert wird.
Die Relevanz eines Handyverbots wird auch durch Erkenntnisse aus der PISA-Studie 2022 unterstrichen, die zeigt, dass 15-Jährige regelmäßig zu Aspekten der Handynutzung während des Unterrichts befragt werden. Während einige Schulen bereits über die Einführung solcher Verbote nachdenken, gibt es noch wenige wissenschaftliche Untersuchungen, die den unmittelbaren Einfluss eines Handymoratoriums auf den Lernerfolg analysieren. Eine Studie aus England belegt, dass Schulen mit Handyverbot eine signifikante Verbesserung der Testergebnisse verzeichneten, vor allem bei leistungsschwächeren Schülern. Dies könnte darauf hindeuten, dass solche Maßnahmen besonders denjenigen zugutekommen, die Schwierigkeiten haben, sich im digitalen Zeitalter zu konzentrieren.
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