
In Österreich wird das geplante Verbot von Handys an Schulen bis zur 8. Schulstufe von wissenschaftlichen Erkenntnissen unterstützt. Laut einer Stellungnahme des Bioethikinstituts IMABE gegenüber Kathpress zeigen Studien, dass übermäßige Nutzung digitaler Medien negative Auswirkungen auf die Konzentration, Aufmerksamkeitsspanne und Gedächtnisleistung von Schülern hat. Besonders gravierend sind die festgestellten kognitiven Beeinträchtigungen, die mit Substanzabhängigkeiten verglichen werden, einschließlich der Veränderung relevanter Gehirnareale durch exzessive Bildschirmzeit. Diese Erkenntnisse sind besonders besorgniserregend, da sie langfristige Auswirkungen auf die geistige Entwicklung von Heranwachsenden haben könnten.
Internationale Trends und Umfrageergebnisse
Das Handyverbot, das von Bildungsminister Christoph Wiederkehr angekündigt wurde, zielt darauf ab, digitale Reizüberflutung zu reduzieren und soziale Fähigkeiten zu fördern. Über 70 Prozent der Lehrkräfte unterstützen die Maßnahme, da auch Cybermobbing und andere negative Aspekte der Smartphone-Nutzung zunehmen. Vergleichbare Regelungen sind bereits in mehreren anderen Ländern wie Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden in Kraft. In einer umfassenden Analyse dokumentierte die Universität Augsburg, dass Smartphone-Verbote messbar positive Effekte auf das soziale Wohlbefinden und die Lernleistungen von Schülern haben. Die Studie bestätigt, dass ein sichtbares Smartphone während des Unterrichts die Konzentration der Lernenden stark beeinträchtigt.
Dennoch wird betont, dass ein reines Verbot nicht ausreicht. Wissenschaftler empfehlen, dass Schulen begleitende Bildungsmaßnahmen zur Förderung der Medienkompetenz anbieten, um Schüler und Schülerinnen darauf vorzubereiten, verantwortungsvoll mit den Geräten umzugehen. Diese Ansätze könnten dazu beitragen, die potenziellen Vorteile der Smartphones als Informationsquelle und Kommunikationsinstrument im Unterricht zu nutzen, gleichzeitig aber auch die Schüler in der Verantwortung für ihren Medienkonsum zu schulen. Eine sorgfältige Balance wird als notwendig erachtet, um den Herausforderungen der digitalen Welt gerecht zu werden.
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