
In einem besorgniserregenden Trend in Österreich und Deutschland ist ein Anstieg von Gewalt gegen Männer und queere Personen festzustellen. Laut der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) haben sich die Berichte über Männer, die häusliche Gewalt erleiden, in den letzten Jahren verdoppelt. 2022 wurden rund 70.000 Männer als betroffen gemeldet, während die Zahl im Jahr 2021 noch viel niedriger war. Die Verfügung über nur 46 Schutzplätze für Männer in Deutschland zeigt das mangelnde Angebot an Unterstützung, wie Enrico Damme, ein führendes Mitglied der BFKM, erklärt. Viele Männer zögern, Hilfe zu suchen, da gesellschaftliche Tabus sie davon abhalten, sich als "Opfer" zu sehen.
Steigende Übergriffe auf queere Männer
Besonders alarmierend ist die Zunahme von Übergriffen auf queere Männer in Österreich. Dies zeigen jüngste Berichte von Niedermayer, einem Vertreter von LGBT-IQ-Gruppen, der beschreibt, wie schüchterne Männer aufgrund ihrer Sexualität in extremer Weise angegriffen werden. Er ist überzeugt, dass die politische Rhetorik von Figuren wie Viktor Orban und Donald Trump den Hass gegen queere Menschen verstärkt hat, wodurch sich Betroffene oft isoliert fühlen. Zwei Männer suchten bei Niedermayer Hilfe, nachdem sie in einem bekannten Cruising-Gebiet südlich von Graz angegriffen wurden. Die anonyme Sexualität, die dort stattfand, bleibt weiterhin legal, jedoch gibt es immer wieder Probleme mit der Nachbarschaft und die Gefahr von Übergriffen ist erhöht.
Die Entwicklung verdeutlicht, dass Gewalt gegen Männer, sei es physisch oder psychisch, oft nicht ernst genommen wird. Männer fühlen sich in vielen Fällen nicht in der Lage, ihre Erfahrungen zu teilen, aus Angst vor Stigmatisierung oder Unglauben. Die BFKM fordert deshalb eine verstärkte Sensibilisierung für das Thema, um märchenhafte Vorstellungen zu überwinden, dass nur Frauen von Gewalt betroffen sein können. Die Organisation bietet auf ihrer Website Informationen und Hilfsangebote und ermutigt Männer, Hilfe anzunehmen, bevor es zu spät ist. Es ist wichtig, dass Betroffene wissen, dass sie nicht allein sind und Unterstützung erhalten können, ohne Scham empfinden zu müssen.
Für nähere Informationen über die Situation von Männern und queeren Personen in Bezug auf Gewalt können die Artikel von Kleine Zeitung sowie Apotheken Umschau eingesehen werden.
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