Grüne fordern drastische Änderungen beim Waffenbesitz in Österreich!

Die Grünen fordern strengere Regelungen für Waffenbesitz in Österreich, einschließlich psychologischer Tests und höherer Altersgrenzen.
Die Grünen fordern strengere Regelungen für Waffenbesitz in Österreich, einschließlich psychologischer Tests und höherer Altersgrenzen. (Symbolbild/DNAT)

Grüne fordern drastische Änderungen beim Waffenbesitz in Österreich!

Graz, Österreich - Die Diskussion um den Waffenbesitz in Österreich gewinnt erneut an Bedeutung, insbesondere nach den aktuellen Ereignissen und der damit verbundenen kritischen Lage. Eine umfassende Forderung nach einer deutlichen Einschränkung des privaten Waffenbesitzes wird von den Grünen lautstark erhoben. Kleine Zeitung berichtet, dass die Partei Ausnahmen lediglich für Jäger und Sportschützen in Betracht zieht. Vizekanzler Werner Kogler betont dabei die Notwendigkeit, den Anspruch auf Waffenbesitz zu reduzieren, da die Präsenz von mehr Waffen nicht zu einem höheren Sicherheitsgefühl führt, sondern oft im Gegenteil zu mehr Unsicherheit beiträgt.

Die Hintergründe dieser Diskussion sind tief verwurzelt in der österreichischen Gesellschaft. Kogler, der die Grünen als alleinige Fürsprecher dieser Position sieht, verweist auf die verstärkten Forderungen nach Verschärfungen in den strafgesetzlichen Bestimmungen und bei Waffenverboten nach dem Terroranschlag in Wien 2020. Auch die erweiterten Möglichkeiten des Staatsschutzes im Umgang mit Extremisten stehen im Mittelpunkt dieser Debatte.

Forderungen nach höheren Standards

Kogler kritisiert jedoch nicht nur die Haltung der ÖVP, sondern auch die anderer Parteien im Nationalrat, die sich gegen die Verschärfungen zur Wehr setzen. Eine zentrale Forderung ist die Einführung von psychologischen Tests, die vor dem Erwerb einer Waffe verpflichtend sein sollen. Kurier hebt hervor, dass zur Erlangung einer Waffenbesitzkarte verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein müssen: Dazu gehören ein Mindestalter von 21 Jahren, sowie ein Nachweis über den Umgang mit Waffen und ein psychologisches Gutachten zur Waffenverlässlichkeit.

Die Effektivität dieser psychologischen Tests wird jedoch in Frage gestellt. Julia Wachter, Leiterin der Fachsektion Rechtspsychologie, weist auf die Verwendung veralteter Tests hin und kritisiert die fehlende klare Definition der Anforderungen an Gutachter. Aktuelle Methoden umfassen oft lediglich kurze Gespräche und Fragen zur Selbstwahrnehmung. Kritiker, wie beispielsweise Psychiaterin Jutta Leth, fordern ein neues Test- und Monitoring-System, um die Sicherheit zu erhöhen. Die Presse bemerkt zudem, dass die psychologische Begutachtung schnell und meist basierend auf Selbstauskunft durchgeführt wird.

Soziale Rahmenbedingungen im Blick

Kogler sieht die Notwendigkeit von psychologischer Betreuung und Gewaltprävention nicht nur beim Waffenbesitz, sondern auch im schulischen Bereich. Er fordert eine verstärkte Auseinandersetzung mit sozialen Fragen, die parallel zur Waffenfrage behandelt werden müssen. Insbesondere kritisiert er die Rolle sozialer Medien und deren Einfluss auf die Radikalisierung von Jugendlichen. Um langfristige Lösungen zu finden, hebt er die Bedeutung einer schärferen Regulierung durch den Digital Services Act hervor.

Die steigende Anzahl an Waffenbesitzern und die damit einhergehenden gesellschaftlichen Spannungen zeigen unmissverständlich, dass Reformen notwendig sind. Der aktuellen Problematik kann nur durch eine fundierte und umfassende Reform des aktuellen Waffengesetzes und der damit verbundenen psychologischen Überprüfungen begegnet werden. Die Diskussion um den Waffenbesitz wird somit weiterhin im Mittelpunkt der politischen Agenda stehen.

Details
OrtGraz, Österreich
Quellen