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In Tirol sorgt der Graureiher für Aufregung: Diese vom Aussterben bedrohte Vogelart brütet in den seltenen Kolonien des Pitztals, unter anderem in Arzl, wo die Gemeinde bereits seit längerem ein Gewerbegebiet erweitern wollte. Der Plan wurde zunächst von der Bezirkshauptmannschaft Imst genehmigt, jedoch legte die Vogelschutzorganisation BirdLife Beschwerde ein, um den Lebensraum des Graureihers zu schützen. Doch nun gibt es eine Wendung: BirdLife hat seine Beschwerde zurückgezogen, wie ORF Tirol berichtet.
Durch konstruktive Gespräche mit Land und Gemeinde konnte eine Einigung erzielt werden. BirdLife wird nun daran mitarbeiten, alternative Brutstandorte im Großraum Innsbruck zu fördern. Katja Bergmüller von BirdLife äußerte sich positiv zum Umdenken: „Die Unterstützung von Land und Gemeinde war entscheidend.“ Um den Graureiherbestand am Standort Arzl langfristig zu überwachen, hat sich die Gemeinde verpflichtet, ein Monitoring über zehn Jahre durchgeführt von einem Ornithologen einzurichten, erklärte Bürgermeister Josef Knabl. Dieses Projekt soll die konkreten Lebensräume der Graureiher verbessern und könnte bis September 2025 frühestens mit den Rodungsarbeiten beginnen, während derzeit die Planungen voranschreiten.
Der Naturschutzlandesrat Rene Zumtobel (SPÖ) zeigte sich zufrieden mit der Lösung, die sowohl den Schutz der Graureiher als auch die wirtschaftlichen Interessen der Gemeinde berücksichtigt. Diese kooperative Herangehensweise könnte als Modell für zukünftige Projekte im Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Wirtschaftsentwicklung in Österreich dienen, so die Einschätzung von den Beteiligten. Die Rahmenbedingungen stehen nun, um sowohl den Graureiherbestand zu sichern als auch die gewerbliche Entwicklung voranzutreiben.
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