Graham Graz: Präsident Van der Bellen trauert um Amoklauf-Opfer

Bundespräsident Van der Bellen gedenkt der Opfer des Amoklaufs in Graz, fordert Debatte über Waffengesetze in Österreich.
Bundespräsident Van der Bellen gedenkt der Opfer des Amoklaufs in Graz, fordert Debatte über Waffengesetze in Österreich. (Symbolbild/DNAT)

Graham Graz: Präsident Van der Bellen trauert um Amoklauf-Opfer

Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 ereignete sich in Graz ein tragischer Amoklauf an einem Gymnasium, bei dem insgesamt elf Menschen, darunter Schüler und ein Lehrer, ums Leben kamen. Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler der Schule, beging nach den erschreckenden Taten Suizid. Er hatte zwei Schusswaffen legal besessen, was die Debatte um die Waffengesetze in Österreich neu entfachte. Bundespräsident Alexander Van der Bellen beschrieb die Tat als „Horror“ und äußerte, dass sie das Land „mitten ins Herz“ treffe. Er leitete umgehend Maßnahmen zur Unterstützung der betroffenen Familien und zur Klärung der Gesetzeslage ein, um zukünftige Tragödien dieser Art zu verhindern.

Van der Bellen, der am Tag nach der Gewalttat nach Graz reiste, legte gemeinsam mit seiner Ehefrau Doris Schmidauer Blumen am Ort des Geschehens nieder. Am Grazer Hauptplatz zündete er Kerzen an, um der Opfer zu gedenken und betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in schweren Zeiten. „Wir müssen den Betroffenen wieder Sicherheit vermitteln“, so Van der Bellen in einem Medienstatement, in dem er auch die Notwendigkeit einer Prüfung gesetzlicher Anpassungen ins Spiel brachte.

Trauergottesdienste und nationale Anteilnahme

Die Tragödie in Graz wurde von der gesamten Nation mit Entsetzen und Trauer wahrgenommen. Am 11. Juni 2025 fand um 10 Uhr eine landesweite Trauerminute statt, während viele Menschen an Trauergottesdiensten in Graz teilnahmen. Experten ergänzen, dass Mobbing möglicherweise eine Rolle im Verhalten des Täters gespielt habe. Ein Abschiedsbrief des Amokläufers lieferte hierzu jedoch keine eindeutigen Hinweise auf ein Motiv.

In den Tagen nach dem Vorfall wurde eine dreitägige Staatstrauer von der österreichischen Bundesregierung ausgerufen. Politische Veranstaltungen, darunter Parteitage, wurden abgesagt oder verschoben, um dem Leid der Opfer gerecht zu werden. Der Grazer Fußballspieler Michael Gregoritsch sowie das österreichische Fußballteam zeigten ebenfalls ihr Mitgefühl; vor einem Spiel hielt man eine Gedenkminute ab und trug Trauerflor.

Hintergrund und bisherige Entwicklungen in Österreich

Amokläufe sind in Österreich zwar selten, jedoch bleibt die Erinnerung an die wenigen, die es gegeben hat, stark. Die Statistik zeigt, dass viele dieser Vorfälle mit Schusswaffen verübt wurden und meist tiefe gesellschaftliche Wunden hinterließen. Eine chronologische Auflistung vergangener Amokläufe zeigt deutliche Parallelen zu den aktuellen Geschehnissen:

Jahr Ort Opfer Täter & Tathergang
1986 Wien-Hernals 3 43-jähriger Frührentner, wurde von Polizisten erschossen
1995 Linz-Urfahr 5 Pensionist flüchtete und beging Selfmord
1997 Mauterndorf 7 36-jähriger Mechaniker, Selbstmord nach Verfolgungsjagd
2001 Seeham 3 21-jähriger Fleischhauer, tötete mit Küchenmesser
2005 Potzneusiedl 3 45-jähriger Mann wurde in Wien festgenommen
2013 Niederösterreich 4 55-jähriger Transportunternehmer, Selfmord in Geheimraum
2015 Graz 3 Amokfahrt, 36 weitere verletzt

Die Schockwellen des Attentats in Graz sind noch lange nicht abgeklungen und viele Fragen bleiben offen. In den kommenden Wochen wird eine tiefgehende Diskussion über die Gesetzeslage zum Waffenbesitz in Österreich erwartet, um zukünftige Tragödien zu verhindern.

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OrtGraz, Österreich
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