
Die Naturschutzorganisation WWF Österreich schlägt Alarm: Angesichts drastischer Klimaveränderungen könnte es in wenigen Jahrzehnten kaum noch Gletscher in den Alpen geben. Besonders betroffen sind die Gletscher im Tiroler Kaunertal und im Pitztal, wo geplante Projekte den Schutz dieser einzigartigen Naturräume bedrohen. WWF-Expertin Ann-Kristin Winkler fordert einen lückenlosen Gletscherschutz und ein sofortiges Umdenken in der Politik. „Es müssen umfassende Schutzmaßnahmen ergriffen und neue Gletscher-Skigebiete gestoppt werden“, betont sie, während in Kaunertal die höchstgelegene Erschließung Österreichs auf dem unberührten Gepatschferner droht.
Im Pitztal steht zudem die Verbauung der Gletscherflächen um den Linken Fernerkogel zur Debatte, nachdem das umstrittene Mega-Projekt „Pitztal-Ötztal“ gescheitert ist. Diese Vorhaben würden die schmelzenden Gletscher Tirols zu teuren und permanenten Baustellen machen, da ständige Instandhaltungsmaßnahmen nötig wären, um den Skibetrieb zu sichern. Ein „absoluter Gletscherschutz“ muss laut Winkler von der Landesregierung durchgesetzt werden, um die Natur und wichtige Rückzugsgebiete für seltene Arten zu bewahren.
Ein Appell für nachhaltigen Umgang
Der WWF empfiehlt, die Gletscher in das umliegende Ruhegebiet “Ötztaler Alpen” zu integrieren. Diese alpinen Freiräume sind entscheidend für Pflanzen und Tiere, die aufgrund der Klimakrise nach höheren Gebieten ausweichen müssen. Zusätzlich sind die Gletscher für die Forschung von großer Bedeutung, insbesondere zur Untersuchung des Klimawandels. Im Rahmen dieser Bemühungen haben die Vereinten Nationen das Jahr 2025 zum Jahr des Gletscherschutzes erklärt. Ohne ein radikales Umdenken von Politik und Seilbahnwirtschaft wird sich die Situation verschärfen, warnt Winkler eindringlich.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie bei WWF.at und Ökonews.at.
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