
In den letzten Jahren erleben die majestätischen Gletscher in den Ötztaler Alpen einen dramatischen Rückgang, der alarmierende Ausmaße angenommen hat. Die aktuellen Messungen für das Gletscherhaushaltsjahr 2023/24 zeigen, dass der Sexegertenferner um erschreckende 227,5 Meter geschmolzen ist, während der Taschachferner und der Gepatschferner ebenfalls massive Verluste von 176 Metern bzw. 104 Metern verzeichnen. Diese schockierenden Ergebnisse wurden durch die ehrenamtlichen Gletschermesser des Österreichischen Alpenvereins erhoben, die insgesamt 90 Gletscher beobachteten. Die Bilanz ist ernüchternd: Nur drei Gletscher blieben unverändert, und im Durchschnitt schrumpften die anderen um 24,1 Meter. Gerhard Lieb, der Leiter des Gletschermessdienstes, kommentierte die erschreckenden Werte als Beweis für die rasante Verschlechterung der österreichischen Gletscher, die vor allem durch ungewöhnlich warme Sommermonate bedingt sind, wie tirol.orf.at berichtete.
Unaufhaltsamer Gletscherschwund
Die Situation ist alarmierend, denn trotz einer scheinbaren Minderung des Rückzugs im vorherigen Jahr, wo die Gletscher durch kühlere Monate im Frühling eine gewisse Stabilität erfuhren, ist der Trend unvermindert negativ. Der durchschnittliche Rückzug betrug 11 Meter, was im Vergleich zum Vorjahr zwar geringer ist, jedoch keinen Grund zur Entwarnung bietet, wie der Gletscherbericht des Alpenvereins zeigt. Insbesondere das Schlatenkees in der Venedigergruppe hat mit 54,5 Metern den höchsten Rückzugswert in Österreich aufgezeichnet. Dies zeigt, dass die Gletscher immer noch stark betroffen sind, trotz der vorübergehend besseren Bedingungen für die Eisriesen, während 84 der 91 vermessenen Gletscher weiterhin an Länge verloren haben, wie alpenverein.at darlegt.
Die Konsequenzen dieser dramatischen Entwicklungen sind nicht zu ignorieren. Laut Gerhard Lieb und Andreas Kellerer-Pirklbauer, die den Gletschermessdienst leiten, sind die österreichischen Gletscher nur noch aufgrund der in der Vergangenheit gespeicherten Eismassen existent. Ihr weiteres Schmelzen ist unter den aktuellen Klimabedingungen unvermeidbar. Der Alpenverein fordert dringend umfassende Schutzmaßnahmen für die Gletscher und betont, dass die Menschheit nicht nur das Klima schützen müsse, sondern auch letztlich sich selbst. Die Zeit drängt, um ein tragfähiges ökologisches Umfeld für zukünftige Generationen zu sichern.
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