ArbeitBerufGesellschaftÖsterreichVorarlberg

Gleichstellung in Vorarlberg: Frauen fordern dringende Maßnahmen!

Am 8. März steht der Weltfrauentag vor der Tür, und die Arbeiterkammer Vorarlberg (AK) nimmt dies zum Anlass, um auf gravierende Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen in der Region aufmerksam zu machen. Laut aktuellen Berichten der AK sind 53,1 Prozent der Frauen in Vorarlberg in Teilzeit beschäftigt, während nur 32 Prozent eine Vollzeitstelle innehaben. Diese Schieflage wird vor allem durch das mangelnde Angebot an Kinderbetreuung verursacht, was es Frauen oft unmöglich macht, ihren Beruf vollzeitig auszuüben. Besonders dramatisch ist, dass 84 Prozent der Teilzeitbeschäftigten Frauen sind, was die strukturellen Probleme verstärkt, die nicht nur Karrierechancen, sondern auch die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen gefährden, so AK-Präsident Bernhard Heinzle.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der Gender Pay Gap, der in Vorarlberg den größten in Österreich ausmacht. Trotz gleicher Qualifikation verdienen Frauen im Schnitt weitaus weniger als Männer. Um dieser Ungleichheit entgegenzuwirken, fordert die AK eine schnelle Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie und eine gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen, Einkommensunterschiede regelmäßig zu analysieren. Während der Frauenanteil im Vorarlberger Landtag bei erfreulichen 44,4 Prozent liegt, zeigt die Realität in vielen Berufsgruppen ein anderes Bild: In der Elementarpädagogik sind über 95 Prozent der Arbeitnehmenden Frauen, während Männer in Führungspositionen weiterhin stark unterrepräsentiert sind, wie die AK in einem Bericht feststellt und die Notwendigkeit betont, mehr Frauen in diese Positionen zu bringen.

Dringender Handlungsbedarf gefordert

Die AK fordert umfassende Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von Frauen in Vorarlberg. Dazu gehören ein flächendeckendes Angebot an ganztägigen Bildungs- und Betreuungsplätzen sowie Initiativen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie, wie das Modell der Familienarbeitszeit. Dieses Modell soll nicht nur die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit gerechter gestalten, sondern auch Anreize schaffen, Männer stärker in soziale Berufe zu integrieren. AK-Präsident Heinzle kritisierte, dass trotz politischer Bekundungen zur Wichtigkeit von Frauen kaum Fortschritte zu verzeichnen sind: „Solange sich nichts oder viel zu langsam ändert, ist das alles ein Hohn“, erklärt er und fordert ein Umdenken in der Politik, um die Gleichstellung tatsächlich voranzutreiben.

Kurze Werbeeinblendung

In diesem Sinne wird der Weltfrauentag nicht nur als ein Anlass für feierliche Worte, sondern auch als Appell an die Gesellschaft wahrgenommen, um echte Fortschritte in der Gleichstellung von Männern und Frauen zu erzielen, berichtet ORF Vorarlberg und Krone.at.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Sonstiges
In welchen Regionen?
Vorarlberg
Genauer Ort bekannt?
Vorarlberg, Österreich
Beste Referenz
vorarlberg.orf.at
Weitere Quellen
krone.at

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"