Im Mittelpunkt der European Gender Equality Week 2024, die aktuell im Europäischen Parlament und weiteren EU-Institutionen stattfindet, steht das drängende Thema „Frauen in der digitalen Welt: Sicherheit und Empowerment“. Diese Initiative hebt die zunehmende Problematik von Online-Belästigung und Cybergewalt hervor, die in einer zunehmend digitalen Gesellschaft verstärkt auftritt. SPÖ-Eu-Abgeordnete Evelyn Regner, die Initiatorin der Veranstaltung, sowie SPÖ-EU-Abgeordnete Elisabeth Grossmann, betonen die Notwendigkeit verbindlicher Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Geschlechtern auf allen politischen Ebenen. Regner erklärte: „Die EU hat sich zu Gender-Mainstreaming verpflichtet, aber die Fortschritte sind zu langsam“, wie auf der Webseite des Europäischen Parlaments zu lesen ist.
Dringender Handlungsbedarf
Die diesjährige Gender Equality Week wird auch zur Veröffentlichung des Gleichstellungsindex des Europäischen Instituts für Gleichstellungsfragen (EIGE) genutzt. Im Jahr 2024 liegt der EU-Durchschnitt bei 71 von 100 Punkten. Österreich erzielt mit 71,7 Punkten einen leicht besseren Wert, rutscht jedoch auf Platz 11 innerhalb der EU und steht damit vor großen Herausforderungen. Dies macht besonders die Diskrepanzen im Einkommen deutlich: In Österreich liegt die Lohnschere bei fast 17 Prozent, was über dem EU-Durchschnitt von 13 Prozent liegt. Diese Ungleichheiten sind nicht hinnehmbar, da sie die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen stark beeinträchtigen und ihre Fähigkeit, selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen, einschränken.
Die EU bemüht sich seit Jahren um die Verteidigung der Rechte von Frauen und hat bahnbrechende Gesetze zur Beendigung ungleicher Bezahlung und zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen verabschiedet. Jährlich werden im Rahmen der Gender Equality Week Fortschritte bilanziert und neue Maßnahmen zur Stärkung der Rechte von Mädchen und Frauen identifiziert. Der Fokus auf digitale Sicherheit ist hierbei von zentraler Bedeutung, da die digitale Welt parallel zur Offline-Welt viele Herausforderungen birgt, wie etwa den digital „gender skills gap“ – der ungleichen Zugänglichkeit und Nutzung digitaler Technologien für Frauen. Es ist an der Zeit, dass Europa mutige Schritte in Richtung Gleichstellung geht, um die digitale Welt sicher und zugänglich für alle Geschlechter zu gestalten, und so eine gemeinsame Verantwortung für eine gerechtere Gesellschaft aufbaut, wie auch die Website des Europäischen Parlaments betont.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung