Gerry Weber schließt alle Stores: Ein trauriges Kapitel für die Mode!

Deutschland - Der deutsche Modehersteller Gerry Weber hat heute bekannt gegeben, dass er alle seine Geschäfte schließen wird. Diese Entscheidung folgt auf jahrelange Umsatzrückgänge, die bereits 2019 zu einem Insolvenzantrag führten. Trotz diverser Sanierungsversuche und einer Not-Übernahme durch einen Investor konnte das Unternehmen keinen Wendepunkt erreichen. Es wird ein massiver Stellenabbau für die Mitarbeiter erwartet, da sich der Konzern komplett aus dem stationären Handel zurückzieht.

Unterdessen hat die spanische Modefirma Victrix die Übernahme der Marke Gerry Weber übernommen. Der vorläufige Gläubigerausschuss hat dem Übernahme-Deal bereits zugestimmt. Die Marke wird unter neuer Führung weitergeführt, wobei eine Ausrichtung auf Großhandel oder Online-Handel angestrebt wird.

Herausforderungen im deutschen Modemarkt

Die Schließungen von Gerry Weber sind Teil eines breiteren Trends im deutschen Modemarkt. Laut Fashion United sind Unternehmensinsolvenzen im Modesegment um fast 25% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, was auf die Schwierigkeiten hinweist, mit denen viele Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte 2024 konfrontiert sind.

Diese Entwicklungen zeigen sich auch in anderen Unternehmen der Branche. Beispielsweise hat Esprit bis Ende November alle 56 Filialen in Deutschland geschlossen, was 1.300 Mitarbeiter:innen ihre Jobs kostete. Darüber hinaus musste das Nachfolgeunternehmen Schuhquadrat im September Insolvenz anmelden. Auch internationale Größen wie Scotch & Soda und Sinn sind von Insolvenzverfahren betroffen, was die Unsicherheit auf dem Markt weiter erhöht.

Die Übernahme von Gerry Weber durch Victrix könnte als ein strategischer Versuch gewertet werden, die Marke in einer neuen Form zu revitalisieren. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die angekündigten Veränderungen auf die Mitarbeiter und den Markt auswirken werden, insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen für die Modebranche.