Der Gender Pay Gap bleibt ein drängendes Thema in Österreich. Ein aktueller Bericht des WIFO zeigt, dass die unbereinigte Lohnlücke zwischen Frauen und Männern seit 2011 um 5,7 Prozentpunkte gesunken ist, auf jetzt 18,3 Prozent. Dies bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 18,3 Prozent weniger pro Stunde verdienen als ihre männlichen Kollegen. In der Privatwirtschaft beträgt die Differenz zwischen dem durchschnittlichen Bruttostundenverdienst der Männer und Frauen, wie destatis.de berichtete. Dies ist eine alarmierende Zahl, die jedoch nicht die ganze Wahrheit über die Gründe der Lohnungleichheit widerspiegelt.
Bildung und Berufswahl im Fokus
Ein wichtiger Faktor, der die Lohnlücke verstärkt, ist die unterschiedliche Berufswahl zwischen den Geschlechtern. 2022 hatten 22,7 Prozent der Frauen einen Hochschulabschluss, im Vergleich zu 18,1 Prozent der Männer. Frauen mit Hochschulabschluss verdienten im Jahr 2023 24,8 Prozent mehr als diejenigen mit Pflichtschulabschluss, während Männer mit Hochschulabschluss 25,3 Prozent mehr verdienten. Trotz dieser Unterschiede sind die Löhne in Branchen mit überwiegend weiblicher Beschäftigung oft niedriger. Frauen sind häufig in Berufen wie Einzelhandelskauffrau oder Friseurin tätig, während Männer eher technische und besser vergütete Berufe wählen, was die Gehaltsunterschiede weiter verfestigt.
Laut dem WIFO wird der bereinigte Gender Pay Gap, der strukturelle Unterschiede wie Berufswahl und Branchenzugehörigkeit berücksichtigt, auf 6,3 Prozent geschätzt. Diese Zahl hat sich seit 2012 kaum verändert und zeigt, dass auch nach Berücksichtigung dieser Faktoren ein Verdienstunterschied bleibt. Dennoch sollte betont werden, dass der bereinigte Gender Pay Gap nicht gleichbedeutend mit Diskriminierung ist, sondern vielmehr als Obergrenze für potenzielle Diskriminierung durch Arbeitgeber dient, wie kleinezeitung.at zusammenfasst.
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