
Ein verlockendes Angebot mit verheerenden Folgen: Auf sozialen Medien wird Werbung für digitale Zahnkorrekturen gefeiert, die verspricht, „gerade Zähne um nur 33 Euro pro Monat“ zu erhalten. Doch wie in einem Bericht von krone.at festgestellt wurde, enden zahlreiche Behandlungen in teuren Komplikationen. Fälle von Zahnfleischrückgang, Zahnverlust, und sogar Migräne sind nur einige der Beschwerden, die Konsumenten nach diesen oft fehlerhaften Eingriffen melden. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat ermittelt, dass die Folgekosten der nötigen Korrekturbehandlungen bis zu 10.000 Euro betragen können.
Die umstrittene Firma, Dr. Smile, die 2024 ihren Betrieb in Österreich einstellte, setzte auf ein rein digitales Behandlungskonzept, das durch ein Netzwerk von Verkaufsmitarbeitern und nicht von Zahnärzten durchgeführt wurde. Das Wiener Bezirksgericht hat kürzlich eine Geldstrafe von 77.500 Euro gegen das Unternehmen verhängt, da die Kosten der Behandlung und die Haftung für mögliche Schäden nicht ausreichend offengelegt wurden. Die Verträge, die durch Videoanrufe mit nicht lizenzierten Personen abgeschlossen wurden, wurden für nichtig erklärt, und die betroffenen Konsumenten erhalten ein Rücktrittsrecht.
Fehlkäufe: Ein finanzielles Desaster
Ein weiteres alarmierendes Thema betrifft Fehlkäufe in Deutschland: Laut einer aktuellen Studie des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen (NIM) beläuft sich der finanzielle Schaden durch Fehlkäufe auf etwa 9 Milliarden Euro jährlich. Besonders junge Menschen zwischen 18 und 29 Jahren sind betroffen, da 95 Prozent von ihnen angaben, in den letzten zwölf Monaten mindestens einen Fehlkauf getätigt zu haben. Diese Gruppe gibt im Schnitt 368 Euro für Produkte aus, die sie später als überflüssig erachten. Im Vergleich dazu zählen die älteren Generationen weniger Fehlkäufe, was auf eine bessere Entscheidungsfindung zurückzuführen ist, wie nim.org berichtet.
Die Mehrheit dieser Fehlkäufe geschieht im Online-Handel, was bedeutet, dass viele Produkte ungenutzt im Regal verstauben oder oft im Müll landen. So haben mehr als 50 Prozent der Fehlkäufe beim Kundenverbleib als „unbenutzt“ geendet, und über 7 Prozent landen direkt im Müll. Während Rücksendungen häufig gratis sind, hat dies auch eine negative Auswirkung auf die Umwelt. Es zeigt sich, dass trotz eines weit verbreiteten Bewusstseins für Fehlkäufe viele Konsumentengewohnheiten noch verbessert werden könnten.
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