
Eine spannende Zeit steht der österreichischen Industrie bevor, denn die Frühjahrslohnrunde wird nächsten Mittwoch eingeläutet! Zunächst wird die Papierindustrie mit ihren 8000 Beschäftigten Verhandlungen aufnehmen. Am darauffolgenden Freitag folgt die Elektro- und Elektronikindustrie, die über 60.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zählt. In der darauf folgenden Woche beginnen dann die Gespräche für 50.000 Beschäftigte in der Chemischen Industrie, und den Abschluss macht die Glasindustrie am 20. Mai mit 7000 Angestellten. Dabei dient eine rollierende Inflation von voraussichtlich 2,8 Prozent als Ausgangsbasis, wie krone.at berichtete.
Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA haben bereits klar signalisiert, dass sie Nulllohnrunden ablehnen. „Nulllohnrunden retten den Wirtschaftsstandort nicht. Im Gegenteil, eine funktionierende Wirtschaft braucht Menschen, die genug Geld haben, um Produkte zu kaufen und Dienstleistungen zu konsumieren“, erklärten die Spitzenverhandler Reinhold Binder und Karl Dürtscher in einer gemeinsamen Aussendung. In der Textilindustrie, die rund 7500 Mitarbeitende umfasst, wird es heuer keine Lohnverhandlungen geben, da bereits im Vorjahr Änderungen für 2025 vereinbart wurden. Hier steigen die kollektivvertraglichen Mindestlöhne ab 1. April um 0,3 Prozent auf über 2000 Euro.
Verhandlungen in anderen Sektoren und Neuheiten in der Sprache
Besonders beeindruckend ist der Fortschritt, den einige Branchen bereits erzielt haben; so genießen beispielsweise die 12.000 Buslenkerinnen und Buslenker rückwirkend ab 1. Januar eine Reallohnerhöhung von 3,6 Prozent nach fünf Verhandlungsrunden. Gleichzeitig gibt es neue Trends in der geschlechtergerechten Sprache, wie sekada.de erklärte. Unternehmen sind aufgefordert, gendergerechte Bezeichnungen zu verwenden, sei es durch Paarformen wie „Mitarbeiterin oder Mitarbeiter“, durch neutrale Begriffe oder durch innovative Schreibweisen mit Schrägstrich oder großem „I“.
Die aktuelle Lohnrunde sowie die Diskussion um geschlechtergerechte Sprache sind zwei bedeutende Themen, die die wirtschaftlichen und sozialen Standards in Österreich maßgeblich beeinflussen werden. Die bevorstehenden Verhandlungen könnten somit einen wichtigen Schritt in Richtung gleichmäßigerer Bezahlung und gesellschaftlicher Inklusion darstellen.
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