Die politische Landschaft in Österreich hat sich dramatisch gewandelt, nachdem die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) bei den Nationalratswahlen am 29. September 2024 einen überwältigenden Sieg errungen hat. Mit 29,2 Prozent der Stimmen wurde die FPÖ zur stärksten Kraft im Nationalrat und erzielte somit ihr bestes Wahlergebnis seit 1999. Diese bemerkenswerte Steigerung von 13 Prozentpunkten stellt den größten Gewinn in der Parteigeschichte dar, wie exxpress.at berichtet.
Die ÖVP, die bisher die größte Partei war, fiel auf 26,5 Prozent und muss sich mit 52 Sitzen im Nationalrat zufriedengeben. Trotz stagnierender Umfragewerte konnte die SPÖ dank komplizierter Wahlarithmetik einen Sitz hinzugewinnen und kommt auf insgesamt 41 Abgeordnete. Bei der Wahl war die Beteiligung mit 78 Prozent höher als 2019, was für ein gesteigertes Interesse der Wähler an der politischen Entwicklung spricht, wie orf.at feststellt. Kleinparteien wie die Bierpartei und die KPÖ scheiterten hingegen an der Vierprozenthürde und bleiben außerhalb des Nationalrats.
Zukunft der Regierungsbildung und politische Konsequenzen
Nach der Wahl hat FPÖ-Chef Herbert Kickl signalisiert, dass die Partei bereit ist, eine Regierung zu bilden, und keine Koalitionspartner ausschließt. Er betonte, dass die Wähler ein "Machtwort" gesprochen haben und die zukünftigen Gespräche über Regierungsbildungen entscheidend sein werden. Bundespräsident Alexander Van der Bellen plant, in den kommenden Tagen Gespräche mit allen im Nationalrat vertretenen Parteien zu führen, um Lösungen und Kompromisse zu finden. In der Tradition der österreichischen Politik sollte die stärkste Partei mit der Regierungsbildung beauftragt werden, was die aktuellen Verhandlungen zusätzlich komplizieren könnte.
Angesichts dieser dramatischen politischen Veränderungen in Österreich stellt sich die Frage, wie die künftige Koalition aussehen wird. Kickl kritisierte bereits, dass es nicht akzeptabel sei, die FPÖ aufgrund ihrer Wahlsiegerposition von möglichen Koalitionsgesprächen auszuschließen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die politische Stabilität und die Richtung des Landes zu bestimmen.
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