
Die Finanzlage in Bruck an der Mur war dramatisch, als die Stadt im Juni 2024 eine Haushaltssperre verhängen musste. Diese Maßnahme, die als erste ihrer Art in Österreich gilt, führte zu massiven Einsparungen in der Verwaltung von 25 Prozent, der Aussetzung von Vereinsförderungen und der Erhöhung von Gebühren, wie ORF berichtete. Unter der Führung von Bürgermeisterin Andrea Winkelmeier gelang es, den Schuldenberg auf 23 Millionen Euro zu reduzieren – ein Schritt, der die Stadt wieder zahlungsfähig machte. Trotz dieser Erfolge sieht die Opposition weiterhin großen Handlungsbedarf und fordert innovative Ansätze zur Budgetsanierung.
Opposition fordert neue Maßnahmen
Besonders die Vizebürgermeisterin Susanne Kaltenegger von der ÖVP kritisiert die Pläne der Stadtregierung und warnt vor falschen Prioritäten: „Prestigeprojekte wie der Neubau der Mittelschule für 26 Millionen Euro sprengen den Rahmen“, erklärt sie und fordert eine sofortige Lösung für den alarmierenden Leerstand in Gemeindewohnungen. Fast jede vierte Wohnung steht leer, was die Stadt jährlich Millionen kostet. Auch die FPÖ, vertreten durch Raphael Pensl, verlangt einen „Kassasturz“ und plant, die kommunalen Gebühren nochmals zu überprüfen, um die Bürger zu entlasten. Zusätzlich schlägt der KPÖ-Spitzenkandidat Jürgen Klösch vor, die Entschädigungen für Gemeinderäte zu reduzieren und diese Tätigkeit ehrenamtlich zu gestalten.
Zusätzlich zeigt ein Blick auf die finanziellen Daten aus den letzten zehn Jahren von Bruck an der Leitha, dass hier ebenfalls dringend Handlungsbedarf besteht. Laut Informationen des KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung) werden zahlreiche Einnahmequellen nicht ausreichend genutzt, was die finanzielle Stabilität der Stadt gefährdet. NEOS-Gemeinderat Sebastian Wintschnig hofft, Unterstützung von der Bundesregierung zu erhalten, um essentielle Förderungen abzurufen, während Stadtoberhaupt Winkelmeier auf eine Erhöhung der Grundsteuer und größere Ertragsanteile drängt, um die kritische Lage nachhaltig zu verbessern. Diese finanziellen Herausforderungen sind nicht nur lokal von Bedeutung, sondern betreffen auch die Kommunalpolitik im ganzen Land.
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