
In einem aktuellen Bericht von orf.at wird deutlich, dass trotz einer hohen Zufriedenheit mit ihrer Lebenssituation ein Fünftel der Frauen in Oberösterreich weiterhin finanziell von Partnern oder Eltern abhängig ist. Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander fordert daher mehr Maßnahmen zur Stärkung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen. Insbesondere betont sie die Dringlichkeit des Pensionssplittings, um die Altersarmut unter Frauen zu bekämpfen. Die IMAS-Umfrage, die im Januar 2025 durchgeführt wurde, zeigt zudem, dass 85% der befragten Frauen eine selbständige Lebensführung als wichtig erachten. Flexible Arbeitszeitmodelle stehen bei 97% der Frauen ganz oben auf der Wunschliste.
Herausforderungen für die Gleichstellung
Die Umfrage unter 300 Frauen und 200 Männern zeigt auch, dass den Wirtschaftsunternehmen eine Schlüsselrolle zukommt. Die Unternehmensberaterin Irene Maria Walter hebt hervor, dass mehr flexible Arbeitszeitmodelle notwendig sind, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Die negative wirtschaftliche Lage, die Inflation und internationale Konflikte wie die Kriege in der Ukraine werden von den Befragten als Hemmnisse für die Gleichstellung identifiziert. Laut laenderdaten.de ist das Geschlechterverhältnis in Österreich bei etwa 0,95, was bedeutet, dass es etwas weniger Frauen als Männer gibt, was in der Altersgruppe der über 65-Jährigen besonders auffällt.
Ein zentrales Anliegen von 94% der befragten Frauen ist die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Sie sehen die öffentliche Positionierung von Männern gegen Gewalt als entscheidend für die gesellschaftliche Gleichstellung an. Auch drei Viertel der Männer stimmen dieser Aussage zu. Die Landesregierung plant zusammen mit Haberlander den Ausbau von Frauenhäusern und Übergangswohnungen, um sicheren Rückzugsorte für Opfer von Gewalt zu schaffen. Die Mehrheitsmeinung, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen in Beruf, Familie und Gesellschaft von der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation stark beeinträchtigt wird, verdeutlicht die Notwendigkeit eines umfassenden gesellschaftlichen Wandels.
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