Der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober äußerte sich in der „ZiB 2“ zu einer Rhetorik der Angst im Hinblick auf die Corona-Pandemie. Er betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung der Pandemie und plädierte für eine gemeinsame europäische Strategie zur Bewältigung von Gesundheitskrisen. Anschober reflektierte kritisch über Entscheidungen und Maßnahmen während seiner Amtszeit.
Erkenntnisse aus geleakten RKI-Protokollen
Geleakte Protokolle des Robert-Koch-Instituts haben in Deutschland Aufsehen erregt. Diese ungeschwärzten Dokumente zur Corona-Pandemie wurden von einer Gruppe Journalisten veröffentlicht. Der ehemalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober zog ein Resümee über seine 15-monatige Amtszeit, in der er an der österreichischen Corona-Politik beteiligt war.
Kritik an der „Pandemie der Ungeimpften“
Anschober äußerte sich kritisch zur Begrifflichkeit „Pandemie der Ungeimpften“, die eine falsche Sicherheit für Geimpfte geschaffen hätte. Er betonte, dass Angstmache nicht zielführend sei und plädierte für eine kommunikative Strategie basierend auf Informationen anstelle von Angst. Kritik an damaligen Regelungen wies er zurück und betonte die damals chaotischen Umstände aufgrund fehlender Vorbereitung auf die Krise.
Forderung nach Aufklärung und europäischer Strategie
Der Ex-Minister fordert eine umfassende Aufarbeitung der getroffenen Maßnahmen während der Pandemie, um für zukünftige Krisen besser gerüstet zu sein. Er unterstreicht die Bedeutung einer europaweiten Kooperation zur Bewältigung grenzüberschreitender Gesundheitskrisen und plädiert für die Stärkung der EU-Kompetenzen in diesem Bereich. Abschließend betont er, dass er die Bevölkerung nach bestem Wissen und Gewissen informiert habe.
