Eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage zeigt, dass die Bürger der Europäischen Union sich mehr Zusammenarbeit und eine stärkere Rolle der EU in einer zunehmend unsicheren Welt wünschen. Laut der Umfrage, die zwischen dem 9. Januar und dem 4. Februar 2025 durchgeführt wurde, sehen 36% der Befragten die Bereiche Verteidigung und Sicherheit als erste Priorität zur Stärkung der EU-Position. Auf den folgenden Plätzen rangieren die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Wirtschaft (32%), Energieunabhängigkeit und Ernährungssicherheit.
In Österreich sind die Prioritäten ähnlich gelagert. Hier setzen 30% der Befragten Landwirtschaft und Ernährungssicherheit an die Spitze der Anliegen, gefolgt von Energieunabhängigkeit (29%) und Verteidigung und Sicherheit (29%). Darüber hinaus äußern 40% der Österreicher die Befürchtung, dass ihr Lebensstandard in den kommenden Jahren sinken wird.
Erwartungen und Ängste der Bevölkerung
Die Umfrage verdeutlicht auch weit verbreitete Sorgen über die wirtschaftliche Lage. Ein Drittel der europäischen Befragten und 40% der Österreicher erwarten einen Rückgang ihres Lebensstandards. Lediglich 8% der Österreicher und 14% der Europäer glauben, dass sie sich bald mehr leisten können. Rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass das EU-Parlament Maßnahmen gegen Inflation und steigende Lebenshaltungskosten ergreifen sollte.
Bemerkenswert ist, dass 87% der Schweden eine stärkere EU wünschen, während diese Zahl in Rumänien und Polen mit 47% und 44% deutlich geringer ausfällt. In Österreich fordern 56% eine geschlossenere EU zur Bewältigung globaler Krisen. Insbesondere erfreut sich die Vorstellung, dass die EU finanziell besser ausgestattet sein sollte, großer Zustimmung; 76% der EU-Bürger und 66% der Österreicher fordern mehr Mittel zur Bewältigung anstehender Herausforderungen.
Positive Wahrnehmung der EU
Trotz der Herausforderungen zeigt die Umfrage auch eine positive Wahrnehmung der EU: 74% der Befragten setzen Vertrauen in die EU-Mitgliedschaft. Dies ist der höchste Wert seit Beginn der Eurobarometer-Umfrage im Jahr 1983. Der Hauptnutzen, den die Bürger in der EU sehen, liegt in der Sicherung und Stärkung von Frieden und Sicherheit (35%). Bereits 41% der Europäer und 38% der Österreicher bewerten das EU-Parlament positiv.
Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, betont, dass zwei Drittel der Europäer eine aktivere Rolle der EU im Schutz der Bürger wünschen, was sich auch in der hohen Zustimmung zu einem geschlossenen Auftreten der EU-Staaten gegen globale Herausforderungen widerspiegelt (89%).
Der Kontext des hohen Vertrauens in die EU wird durch die jüngsten Daten unterstrichen: 51% der Europäer vertrauen der EU, was dem besten Ergebnis seit 2007 entspricht. Besonders hoch ist das Vertrauen unter jungen Menschen (59%). Diese positive Einstellung zu einer gemeinsamen europäischen Zukunft wird durch die Umfrage gestärkt, die hohe Zustimmungswerte zur Zukunft der EU (61%) und zu den Bemühungen im Bereich Sicherheit und Verteidigung (33%) zeigt.
Insgesamt zeigt die Eurobarometer-Umfrage, dass die Bürger der EU eine proaktive, starke Union erwarten, die in schwierigen Zeiten geschlossen agiert. Die Ergebnisse verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die EU auf die Sorgen und Wünsche ihrer Bürger eingehen muss.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die folgenden Links: Kleine Zeitung, Europäisches Parlament, EU-Vertretung in Deutschland.
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