Die Verhandlungen über das EU-Mercosur-Abkommen stehen kurz vor dem Abschluss und könnten nach mehr als 25 Jahren endlich zu einem Ergebnis führen. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der Handelskommissar Maroš Šefčovič haben angekündigt, am Mercosur-Gipfel in Montevideo aktiv an der finalen Ausarbeitung des Abkommens zu arbeiten. Laut von der Leyen ist „die Ziellinie des EU-Mercosur-Abkommens in Sicht“. Eine endgültige Einigung könnte erhebliche wirtschaftliche Vorteile für beide Regionen bringen, einschließlich des Abbaus von Zöllen auf europäische Exporte nach Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay, die bis zu 91 Prozent erreichen könnten, wie euractiv.de berichtet.
Wirtschaftliche Vorteile und strategische Chancen
Die Industrie in Europa ist optimistisch und fordert einen zügigen Abschluss des Abkommens. Dank des Abkommens könnten europäische Unternehmen jährlich bis zu 4 Milliarden Euro einsparen. Dies wäre insbesondere für Österreich von Bedeutung, wo die Wirtschaftsbeziehungen zur Mercosur-Region bereits mehr als 32.000 Arbeitsplätze sichern. Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, betont die Notwendigkeit, Handelshemmnisse abzubauen: „Ein rascher Abschluss wäre ein klares Signal für die Stärkung der Wirtschaft und für nachhaltige Zusammenarbeit“, so ots.at.
Allerdings gibt es auch Herausforderungen, die den Abschluss des Abkommens gefährden könnten. Insbesondere Frankreich und Polen formieren sich als Widerstand gegen das Abkommen, aus Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf ihren Agrarsektor, besonders bezüglich der Einfuhr billiger Agrarprodukte aus Südamerika. Trotz dieser politischen Turbulenzen wird die EU-Kommission entschlossen weiterverhandeln, um die wirtschaftlichen Chancen, die das Abkommen bietet, nicht ungenutzt zu lassen.
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