EU investiert 852 Millionen Euro in grüne Batterieprojekte für Elektroautos!

EU investiert 852 Millionen Euro in grüne Batterieprojekte für Elektroautos!

Kirchentellinsfurt, Deutschland - Die Europäische Kommission hat heute bekannt gegeben, dass sie 852 Millionen Euro in sechs innovative Projekte zur Herstellung von Batteriezellen für Elektrofahrzeuge investieren wird. Diese Mittel stammen aus dem Innovationsfonds, der durch das EU-Emissionshandelssystem finanziert wird. Ziel dieser Initiative ist es, die europäische Batterieproduktion voranzutreiben, den CO₂-Ausstoß zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken. Die geplanten Projekte befinden sich in Frankreich, Deutschland, Schweden und Polen und sollen bis spätestens 2030 in Betrieb genommen werden, mit einer gemeinsamen Produktionskapazität von rund 56 Gigawattstunden pro Jahr.

Diese Investitionen sind Teil des europäischen Industrieaktionsplans und des „Clean Industrial Deal“. Die EU hat seit 2021 über diesen Fonds bereits rund 12 Milliarden Euro in mehr als 200 Projekte investiert, um die Klimaneutralität in Europa zu beschleunigen. Mit der Umsetzung dieser Projekte wird eine mögliche Einsparung von rund 91 Millionen Tonnen CO₂ in den ersten zehn Betriebsjahren erwartet. Die Förderung wird die Investitions- und Betriebskosten dieser Projekte abdecken und erfolgt schrittweise bei Erreichung festgelegter Meilensteine.

Detailierte Projektübersicht

Die sechs ausgewählten Projekte sind:

  • ACCEPT – Automotive Cells Company, Frankreich
  • AGATHE – Verkor, Frankreich
  • CF3_at_Scale – Cellforce Group, Deutschland
  • NOVO One – NOVO Energy, Schweden
  • WGF2G – Leclanché, Deutschland
  • 46inEU – LG Energy Solution, Polen

Das Projekt „CF3_at_Scale“ der Cellforce Group, mit Sitz in Kirchentellinsfurt, zielt darauf ab, die Produktionskapazität für leistungsstarke Batteriezellen auf 1,6 GWh pro Jahr zu steigern. Dabei wird besonderer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, und es wird eng mit europäischen Anlagenlieferanten zusammengearbeitet. Ein weiteres Projekt, „WGF2G“ von Leclanché, plant die Entwicklung eines PFAS-freien Herstellungsprozesses mit einer Kapazität von 2 GWh bis 2030, wobei wasserbasierte Elektroden mit reduziertem Kobaltgehalt verwendet werden sollen.

Der Kontext der Investitionen

Die wachsende Anzahl batteriebetriebener Elektrofahrzeuge und die Dekarbonisierung des Energiesektors erfordern eine signifikante Steigerung der Batterieproduktion in Europa. Der Großteil der Batterien wird derzeit jedoch in Asien hergestellt. Die EU verfolgt das Ziel, bis 2030 90% ihres Batteriebedarfs aus heimischer Produktion zu decken. Ein Scheitern dieses Plans könnte zu einer erhöhten Abhängigkeit von externen Zulieferern führen, was letztlich die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas gefährden könnte.

Eine Studie des Fraunhofer ISI hat gezeigt, dass die Nachfrage nach Batteriezellen in Europa bis 2030 voraussichtlich 1 TWh pro Jahr übersteigen wird. Dies wirft die Frage auf, ob die bestehenden und geplanten Produktionskapazitäten ausreichen werden, um den Bedarf zu decken. Es wird geschätzt, dass Europa bis zu 50-60% seines Bedarfs durch heimische Produktion decken könnte, doch das ambitionierte Ziel von 90% bleibt unsicher.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfiehlt die Studie unter anderem, den Ausbau der Produktionskapazitäten zu beschleunigen, stabile Rahmenbedingungen zu schaffen und öffentliche-private Partnerschaften zu stärken. Die Bedeutung einer starken industriepolitischen Strategie zur Sicherstellung von gleichen Wettbewerbsbedingungen und lokaler Wertschöpfung wird ebenfalls hervorgehoben.

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OrtKirchentellinsfurt, Deutschland
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