
Valneva, ein österreichisch-französisches Pharmaunternehmen, hat heute den ersten Impfstoff gegen Chikungunya eingeführt. Der Impfstoff IXCHIQ ist ab sofort in Österreich erhältlich und ermöglicht Reisenden einen Schutz vor einer Infektion in endemischen Regionen. Angesichts der steigenden Belastung durch Chikungunya, die durch den Klimawandel verstärkt wird, sieht die WHO diese Krankheit als wachsendes Problem für die öffentliche Gesundheit an.
Das Chikungunya-Virus wird durch Aedes-Mücken übertragen und verursacht in über 110 Ländern Ausbrüche. Im Jahr 2024 wurden weltweit 620.000 Chikungunya-Fälle registriert, wobei die tatsächliche Zahl aufgrund von Diagnose- und Meldeschwierigkeiten möglicherweise noch höher ist. Symptome umfassen Fieber, allgemeines Unwohlsein und insbesondere starke Muskel- und Gelenkschmerzen, die Wochen bis Jahre andauern können und das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen.
Impfstoffdetails und gesundheitliche Auswirkungen
Der Impfstoff IXCHIQ ist für Erwachsene ab 18 Jahren als Einzeldosis verfügbar und kann in allen Apotheken Österreichs bestellt werden. Er ist bereits in den USA, Großbritannien, der EU und Kanada zugelassen. Studien zeigen, dass der Impfstoff eine hohe Seroreaktion bietet, mit einer Rate von 98,9 % 28 Tage nach der Impfung, die bei 96,3 % nach sechs Monaten stabil bleibt. Die bisherigen Tests skizzieren einen günstigen Sicherheitsprofil, da die meisten Nebenwirkungen mild bis mäßig sind.
Die Forschung zur Chikungunya-Infektion hat auch die Entwicklung weiterer Impfstoffkandidaten gezeigt, darunter RNA-Impfstoffe, die aufgrund ihrer schnellen Reaktion und verbesserten Sicherheitsprofile herausgehoben wurden. Diese neuen Ansätze sind besonders wichtig, da das Virus in verschiedenen genetischen Formen auftritt, was die Impfstoffentwicklung herausfordernd macht. Zudem sind aktuelle Behandlungsmöglichkeiten begrenzt und konzentrieren sich hauptsächlich auf die Linderung von Symptomen durch entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel.
Öffentliche Gesundheit und zukünftige Perspektiven
Die epidemiologischen Daten zeigen, dass Chikungunya eine hohe Prävalenz in Regionen mit Dengue-Ausbrüchen hat und erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen hat. Experten schätzen, dass etwa 7,9 Millionen Menschen zwischen 2011 und 2020 chronische Symptome nach einer Infektion entwickeln könnten. Die Entwicklung und Verbreitung von Impfstoffen ist entscheidend, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern und die Gesundheitskosten im Zusammenhang mit Chikungunya zu reduzieren.
Valneva plant zudem, Programme zu erarbeiten, um den Impfstoff auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen verfügbar zu machen. Dies ist besonders wichtig, da der Chikungunya-Ausbruchssituation in solchen Regionen oft gravierender ist, zumal die Herdenimmunität in vielen Fällen niedrig ist. Weitere Forschungsarbeiten konzentrieren sich darauf, das immunologische Verständnis sowie alternative Immuntherapien, einschließlich monoklonaler Antikörper, zu vertiefen.
Insgesamt definiert die Einführung des Impfstoffs IXCHIQ einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen Chikungunya und setzt in der globalen Gesundheitsagenda neue Maßstäbe.
Für mehr Informationen über den Impfstoff und dessen Entwicklung, besuchen Sie bitte die folgenden Seiten: Vienna.at, Valneva und PMC.
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