Engelhaie fliehen vor Hitze: Klimawandel gefährdet Paarung!

Engelhaie fliehen vor Hitze: Klimawandel gefährdet Paarung!

Kanarische Inseln, Spanien - Steigende Meerestemperaturen stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Fortpflanzung der gefährdeten Engelhaie (Squatina squatina) dar. Laut einem Bericht von Ökonews meiden weibliche Engelhaie ihre traditionellen Paarungsgebiete, wenn die Wassertemperaturen über einen kritischen Punkt steigen. Hingegen kehren männliche Engelhaie weiterhin zu diesen Gebieten zurück, was zu einem alarmierenden Ungleichgewicht in den Fortpflanzungsmuster dieser Art führt.

Eine im Fachmagazin Global Change Biology veröffentlichte Studie zeigt, dass weibliche Engelhaie besonders empfindlich auf erhöhte Temperaturen reagieren. Die Fortpflanzung ist für die Weibchen energetisch sehr aufwändig, weshalb steigende Temperaturen eine Flucht aus den Hochburgen der Fortpflanzung zur Folge haben können. Im Jahr 2022 waren die Meerestemperaturen rund um La Graciosa deutlich über dem Durchschnitt, was zu einem Rückgang der Population weiblicher Engelhaie führte.

Lebensraum und Fortpflanzung unter Druck

Der Rückgang der Fortpflanzungen stellt eine ernsthafte Gefahr für das Überleben der bereits stark gefährdeten Engelhai-Art dar. Dr. David Jacoby von der Lancaster University zieht einen besorgniserregenden Vergleich und bezeichnet die Auswirkungen mariner Hitzewellen als Waldbrände unter Wasser. Die Kanarischen Inseln sind einer der letzten Rückzugsorte für Engelhaie, weshalb deren Schutz höchste Priorität haben muss.

Dr. Lucy Mead von der Zoological Society of London warnt vor einem langfristigen Kollaps des Reproduktionserfolgs, falls sich das Zeitfenster zwischen den Fortpflanzungsverhalten der Männchen und Weibchen weiter vergrößert. Die Studie legt nahe, dass gezielte Schutzmaßnahmen erforderlich sind, um diesen marinen Rückzugsraum und die Population der Engelhaie zu retten.

Übergreifende Auswirkungen des Klimawandels

Die Herausforderungen, die der Klimawandel für marine Ökosysteme darbietet, sind jedoch nicht auf Engelhaie beschränkt. Der Klimawandel beeinflusst die Ozeane, die 71 % der Erdoberfläche bedecken, erheblich. Das Wissen erläutert, dass steigende Temperaturen und die Ozeanversauerung die Biodiversität der Meere gefährden. Besonders gefährdet sind Korallenriffe, die unter Korallenbleiche leiden und somit nicht nur sich selbst, sondern auch zahlreiche andere marine Lebensformen in Gefahr bringen.

Ozeane fungieren zudem als wichtige Kohlenstoffspeicher und haben daher eine entscheidende Rolle im globalen Klimasystem. Der Verlust der marinen Biodiversität hat auch ökologische, ökonomische und soziale Konsequenzen, die weit über das Meer hinausreichen. Dringender Handlungsbedarf zur Minderung von Treibhausgasemissionen und zur Sicherstellung nachhaltiger Nutzung maritimer Ressourcen sind unumgänglich.

Der Verlust von Küstenhabitaten und die Erosion sind weitere Beispiele für die weitreichenden Auswirkungen des Klimawandels. Wie mehrfach gefordert, sind internationale Kooperationen sowie die Einrichtung mariner Schutzgebiete essentielle Schritte, um diese Herausforderungen zu bewältigen und die marinen Lebensräume zu erhalten.

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OrtKanarische Inseln, Spanien
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