
In Österreich steht die Bevölkerung vor einem eklatanten Eiermangel, der sich besonders vor den anstehenden Ostertagen bemerkbar macht. Der Mangel betrifft insbesondere Bio-Eier, deren Nachfrage in der Zeit vor Ostern um 35 bis 40 Prozent im Vergleich zu den Vormonaten ansteigt. Dies berichtet oe24.at. Die Hauptursachen für diese Situation sind ein Rückgang der Legehennenpopulation, hohe Inflation und die verheerenden Folgen der Vogelgrippe.
Martin Schrall, Obmann der Geflügelwirtschaft Niederösterreich, führt an, dass die Teuerung viele Konsumenten veranlasst hat, weniger Bio-Eier zu kaufen. Ein großer Teil der österreichischen Bauern ist mittlerweile auf die konventionelle Freilandproduktion umgestiegen. Dies zeigt, dass die Herausforderungen nicht nur die Produktion, sondern auch das Kaufverhalten der Verbraucher betreffen.
Vogelgrippe und ihre Auswirkungen
Die Vogelgrippe hat in Österreich gravierende Folgen für den Eiermarkt. Laut lko.at mussten im Spätherbst 2024 rund 200.000 Legehennen und zusätzlich 30.000 Junghennen getötet werden, was zu einem Verlust von 3 bis 4 Prozent der Eierproduktion in der Hauptsaison führte. Dies hat zu leeren Eierregalen in den Supermärkten seit Jahresbeginn geführt.
Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von Eiern auch europäisch gesehen eingeschränkt. Im vierten Quartal 2024 stieg die Zahl der Vogelgrippefälle in vielen Ländern, darunter Polen, Slowakei und Italien, erheblich an. Diese Länder mussten bereits Millionen von Legehennen keulen, was die insgesamt verfügbare Ware auf dem EU-Markt weiter reduziert hat. Die Gastronomie, die normalerweise auf importierte Eier aus dem EU-Ausland zugreift, sieht sich nun gezwungen, heimische Eier zu beziehen.
Preisentwicklung und Konsumverhalten
Die prekären Umstände auf dem Eiermarkt beeinflussen das Einkaufsverhalten der Konsumenten. Es zeichnet sich ab, dass viele Verbraucher alternative Einkaufsquellen wie den Direkteinkauf bei Eierproduzenten nutzen, um dem Mangel entgegenzuwirken. Die Preise für Eier variieren stark zwischen den Ländern; in Polen, Ungarn und der Slowakei stiegen die Preise um bis zu 40 Prozent, während sie in Österreich weitgehend stabil geblieben sind, jedoch im Kontext der Teuerung nicht zu unterschätzen sind.
Trotz dieser Herausforderungen blicken die Supermarktketten optimistisch in die Zukunft und glauben, den Bedarf an Ostereiern sowie frischen Eiern zu decken. Die bereits beginnende Einlagerung von Eiern fürs Färben könnte allerdings die Verfügbarkeit frischer Eier zusätzlich herabsetzen, was die Lage kurz vor den Feiertagen weiter komplizieren könnte. Die Situation bleibt daher angespannt und verlangt von allen Beteiligten, sich permanent anzupassen.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung