
Ein erneuter Militäreinsatz der israelischen Armee im Westjordanland hat tragische Folgen: In der Stadt Jenin kamen dabei drei Menschen ums Leben. Laut der israelischen Armee handelte es sich um einen Anti-Terroreinsatz, bei dem Spezialkräfte gegen militante Palästinenser vorgingen, die sich in einem Gebäude verschanzt hatten. Während des Einsatzes, der bereits seit dem 21. Januar andauert, wurden zwei bewaffnete Männer getötet, zusätzlich zu einem weiteren militanten Palästinenser, der das Feuer auf die israelischen Truppen eröffnete. Das palästinensische Gesundheitsministerium hingegen bestätigte die Todesfälle von zwei Männern und einer 58-jährigen Frau, die bei den Schusswechseln ums Leben kamen, wie Krone.at berichtete.
Die Situation in Jenin und dem gesamten Westjordanland ist seit dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 äußerst angespannt und hat sich durch den seit fast 50 Tagen andauernden Militäreinsatz weiter verschärft. Insgesamt sind seit diesem Zeitpunkt laut den Angaben des Gesundheitsministeriums bereits 888 Palästinenser bei militärischen Aktionen, Auseinandersetzungen und Übergriffen durch Extremisten getötet worden. Die Berichte über Übergriffe radikaler israelischer Siedler auf palästinensische Dörfer nehmen ebenfalls zu. Unlängst wurde im Dorf Umm Safa ein Angriff gemeldet, bei dem eine Autowerkstatt und mehrere Fahrzeuge in Brand gesetzt wurden, was die brisante Lage weiter anheizt, so Puls24.at.
Hintergrund des Konflikts
Der israelische Militärkonflikt im Westjordanland hat seine Wurzeln in den seit 1967 andauernden Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern. Mit drei Millionen Palästinensern und rund 700.000 Israelis in der Region sind die umstrittenen Gebiete ein Schmelztiegel für Konflikte. Die kritische Lage wird zudem durch die gewaltsamen Aktionen militanter Gruppen und die Reaktion der israelischen Armee verschärft. Siedlerübergriffe werden häufiger und die israelische Armee sieht sich immer wieder Kritiken ausgesetzt, nicht konsequent genug zu handeln.
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