
Im letzten Springen der prestigeträchtigen Vierschanzentournee in Bischofshofen sorgte der österreichische Skispringer Daniel Tschofenig für einen sensationellen Triumph. Der erst 22-Jährige, der nach dem ersten Durchgang nur auf dem fünften Platz lag, kämpfte sich durch einen beeindruckenden Sprung auf 140,5 Meter nach vorne und sicherte sich den ersten Platz. Sein strahlender Sieg wurde jedoch von den enttäuschten Gesichtern seiner Teamkollegen überschattet. Stefan Kraft, der als Führender in den letzten Durchgang ging, konnte seine Führung nicht behaupten und landete nach einem schwächeren Sprung auf Rang drei. In einem Interview sagte Kraft: „Es war sicher nicht ganz leicht. Mir fehlte dann die letzte Spritzigkeit. Das ist sehr, sehr bitter.“ Damit blieb der ÖSV zum dritten Mal in dieser Saison ohne Platz auf dem Podium, was angesichts der wechselhaften Windbedingungen im zweiten Durchgang besonders schmerzlich war, wie die Kleine Zeitung berichtet.
Ein Nervenkrimi mit einem knappen Finale
Der Wettkampf selbst war von durchgehend schwierigen Wetterverhältnissen geprägt, die immer wieder Unterbrechungen erforderten. Jan Hörl absolvierte einen soliden Sprung und sicherte sich den zweiten Platz, jedoch brachte auch sein Ergebnis nicht die gewünschte Erleichterung für das Team. Im Anschluss an das dramatische Finale äußerte Tschofenig seine Freude über den Sieg: „Es bedeutet mir extrem viel. Der Goldene Adler ist etwas vom Wichtigsten für einen Skispringer.“ Der Abstand zwischen Tschofenig und dem zweitplatzierten Hörl betrug am Ende nur 1,4 Punkte, was nach acht Sprüngen gerade einmal 77 Zentimetern entspricht. Solche knappen Entscheidungen sind in der Geschichte der Vierschanzentournee äußerst selten, was die Spannung des Wettkampfes zusätzlich unterstrich, wie SRF festhält.
Dennoch zeigte sich Tschofenig verständnisvoll gegenüber der Enttäuschung seines Teamkollegen Kraft, doch der Freude über seinen eigenen Erfolg stellte er klar, dass auch etwas Glück zum Sieg dazugehört. Nach dem Wettkampf kündigten die Athleten an, den Abend gemeinsam zu feiern, wobei Kraft trotz seines Rückschlags bereits Vorfreude auf die bevorstehende Feier verspürte und witzelte: „Wir werden einen lustigen Abend haben – aber der Tschofi zahlt die Zigarre.“ Auch der nächste Wettkampf in Vikersund wird mit Spannung erwartet, wo die Athleten erneut ihr Können unter Beweis stellen werden.
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