
Die Rückgabe von Kulturgütern steht erneut im Fokus, und dies bringt brisante Fakten ans Licht. Im Zentrum steht die Sammlung des jüdischen Unternehmers Max Hiller, die mindestens fünf wertvolle Aquarelle, 2.565 topografische Drucke, 29 Druckschriften und über 1.000 Ansichtskarten umfasst, die 1938 unter dem Druck der Nazis verkauft werden mussten. Hiller, ein aktives Mitglied der Liberalen Partei in Wien-Alsergrund und ein Teil des künstlerischen Kreises am Fin de Siècle, musste sein Leben und seine Besitztümer in der Zeit des nationalsozialistischen Terrors aufgeben. Wie orf.at berichtete, wurde Hillers Wohnhaus während des Novemberpogroms geplündert, und seine Sammlung wurde an die Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) abgegeben. Der Beirat hat jetzt die Rückgabe der Objekte empfohlen, von denen jedoch nicht alle wiedergefunden werden konnten.
Zusätzlich befasst sich der Beirat mit Objekten des Rechtsanwalts Hanns Fischl, der 1945 in Bergen-Belsen starb. Fischl war gezwungen, seine Sammlung aufgrund des antisemitischen Regimes zu verkaufen, und auch hier gibt es bereits Rückgabeempfehlungen für die im Heeresgeschichtlichen Museum und im Theatermuseum gefundenen Gegenstände. Dies zeigt die kritische Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe, das im Zusammenhang mit dem Holocaust steht. Laut springer.com wird bei diesen Rückgabeverfahren auch der historische Kontext und die Herkunft der Objekte berücksichtigt, was die Komplexität des Restitutionsprozesses verdeutlicht.
Restitution von Möbeln und Institutionen
<pEin weiterer Fall ist die Rückgabe von 42 Möbelstücken aus einem früheren Lungensanatorium, das nach dem „Anschluss“ an die Nazis beschlagnahmt wurde. Diese Möbel wurden fälschlicherweise der Republik Österreich zugesprochen, obwohl das Inventar bereits 1950 an die Erben der damaligen Besitzer zurückgegeben wurde. Anstelle der stillen Führungen durch die Tragödien der Betroffenen droht hier ein juristischer Kampf, während die Möbel in einem schlechten Zustand sichergestellt sind. Auch hier zeigt sich die Herausforderung, die historischen Unrechtmäßigkeiten aufzuarbeiten und die materiellen wie immateriellen Verluste der von den Nazis Verfolgten zu würdigen.
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