Michael Köhlmeier beleuchtet den mythologischen Ursprung des Kontinents Europa anhand einer faszinierenden Geschichte, die von Verwandtschaft, Göttern und tragischen Schicksalen geprägt ist. Die Familiendynamik, beginnend mit Europa als Tochter des phönizischen Königs Agenor, eröffnet Einblicke in die komplexen Beziehungen der antiken Figuren und ihren Einfluss auf den Mythos.
Der Mythos um Europa nimmt seinen Anfang mit einer verführerischen Lamia, die die Aufmerksamkeit des Göttervaters Zeus erregt. Ihre manipulativen und raffinierten Handlungen lösen Eifersucht bei Hera aus, was zu einer tragischen Verwandlung und einem grausamen Schicksal führt. Die daraus entstehende Dynamik zwischen den Geschwistern Agenor, Belos und Lamia prägt die Geschicke der Regionen, die sie regieren, wie Phönizien, Ägypten und Libyen.
Europa selbst, als freundliches und naives Kind dargestellt, wird zum Spielball der Götter, insbesondere des listigen Zeus, der sich in einen prächtigen Stier verwandelt, um ihre Unschuld zu gewinnen. Die Entführung und Vergewaltigung durch Zeus in Adlergestalt hinterlassen ein Erbe in Form der Zwillinge Minos und Rhadamanthys, die zukünftig wichtige Rollen in der Geschichte Kretas und Europas einnehmen.
Die traumatische Verschleppung von Europa und die Suche ihrer Brüder nach ihr formen nicht nur die Schicksale der beteiligten Figuren, sondern legen auch den Grundstein für die Gründung zukünftiger Kulturen und Gesetze. Die Mischung aus göttlicher Manipulation, menschlichen Schwächen und tragischen Wendungen prägt den Mythos Europa und verwebt dabei die Geschichte des Kontinents mit dem Schicksal antiker Gottheiten und Sterblicher. Michael Köhlmeier taucht tief in diese mythologische Welt ein und offenbart die vielschichtigen Verstrickungen, die Europa zu einem faszinierenden und geheimnisvollen Mythos machen.
