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Contergan-Skandal: Betroffene kämpfen für Anerkennung und Rechte!

Der Contergan-Skandal ist eine der gravierendsten pharmazeutischen Katastrophen der Geschichte und erlangte in den 1960er Jahren traurige Berühmtheit. Das berüchtigte Beruhigungsmittel Thalidomid, hergestellt von der Firma Grünenthal, wurde als sicher für schwangere Frauen vermarktet, führte jedoch zu unzähligen Fehlbildungen bei Neugeborenen. Schätzungsweise 5.000 Kinder in Deutschland sowie weitere in Österreich wurden mit schweren körperlichen Einschränkungen born, da das Medikament schweren teratogenen Einfluss auf die Entwicklung des Fötus hatte, wie laekh.de berichtet. Über die brutalen Folgen berichtete auch die Kärntner Selbsthilfegruppe, die weiterhin für die Rechte von Contergan-Betroffenen kämpft.

Einblicke in das Leben der Betroffenen

Helga Napetschnig und Michaela Moik sind zwei der wenigen Überlebenden, die aktiv für die Anerkennung ihrer Lebensrealität eintreten. Napetschnig, die ohne Oberschenkel und mit weiteren gesundheitlichen Einschränkungen zur Welt kam, beschreibt, wie sie erst spät entdeckte, dass sie Contergan-geschädigt ist. "Ich habe bis 42 gar nicht gewusst, dass ich Contergan-geschädigt bin", erklärt sie. Beide Frauen organisieren Treffen für Betroffene in Wien, wo sie sich austauschen und eine Stimme für ihre gemeinschaftlichen Anliegen finden. Ihr gesellschaftliches Engagement wird durch die Selbsthilfe Kärnten unterstützt, während sie gleichzeitig für Barrierefreiheit und politische Rechte von Menschen mit Behinderungen kämpfen. Sie betonen, dass trotz ihrer Einschränkungen ein Leben voller Herausforderungen und Erfolge möglich ist.

Die besorgniserregenden Gesundheitsfolgen für Contergan-Betroffene sind laut Dr. Robert Birnbacher, Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Villach, nicht zu unterschätzen – vor allem leiden viele an frühzeitigen, arthritischen Veränderungen. "Bei 95 Prozent gibt es im Alter von 45 Jahren schon arthritische Veränderungen in den Gelenken", warnt Birnbacher. Zudem wurde im Jahr 2015 eine Rentenzahlung für Betroffene im Nationalrat beschlossen, um den langwierigen bürokratischen Prozess zur Anerkennung ihrer schwierigen Situation zu erleichtern. Der ursprüngliche Skandal hat eine globale Diskussion über die Sicherheit von Medikamenten in Gang gesetzt und führte zu strengeren Zulassungsvorschriften weltweit. Trotz der Tragik des Contergan-Skandals haben die Überlebenden ihren Platz in der Gesellschaft gefunden und tragen ihre Geschichten weiter, um andere zu warnen und zu sensibilisieren, wie mit den Worten von laekh.de dokumentiert wird.

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Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Skandal
In welchen Regionen?
Kärnten,Wien
Genauer Ort bekannt?
Wien, Österreich
Gab es Verletzte?
45 verletzte Personen
Ursache
Thalidomid
Beste Referenz
kaernten.orf.at
Weitere Quellen
laekh.de

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