Am 9. Dezember 2024 haben über 60 Schüler der Mittelschule Braunau Stadt an einem aufregenden Chorworkshop mit Jeff Borradaile aus Blackburn, England, teilgenommen. Borradaile und etwa 20 seiner Chormitglieder reisten an, um mit den Jugendlichen traditionelle englische Weihnachtslieder zu singen, darunter auch das beliebte „Sing ma im Advent“. Für die britischen Gäste stellte der lokale Dialekt eine erhebliche Herausforderung dar. Am Ende des Workshops präsentierten die Schüler das Erlernte bei einer öffentlichen Aufführung am Stadtplatz von Braunau, was den kulturellen Austausch zwischen den Teilnehmern förderte.
Ein Blick auf die Geschichte Braunau
Die Stadt Braunau, bekannt als Geburtsort von Adolf Hitler, hat eine komplizierte Vergangenheit, die stark mit den NS-Verbrechen verbunden ist. In einer aktuellen Doku von Regisseur Günter Schwaiger mit dem Titel „Wer hat Angst vor Braunau?“ wird die Thematik der Aufarbeitung der Geschichte behandelt. Schwaiger erläutert die Herausforderungen, die Braunau in Bezug auf sein Erbe hat, und betont, dass der Ort nicht durch eine starke NS-Präsenz ausgezeichnet ist, sondern oft zu Unrecht als das „Nazi-Nest“ in Österreich stigmatisiert wird. Laut dem Filmemacher ist es hier sogar einfacher, Antifaschist zu sein, da die Stadt ständig mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird, was eine bewusste Auseinandersetzung und ein verantwortungsvoller Umgang mit den geschichtlichen Verstrickungen zwingend erforderlich macht, wie taz.de berichtet.
Der Umgang mit Hitlers Geburtshaus ist für Braunau von zentraler Bedeutung, und es wird aktiv daran gearbeitet, die Erinnerungskultur zu verbessern und die Vergangenheit aufzuarbeiten. Eines der Hauptziele des Projekts ist es, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen und die Stadt als historischen Ort neu zu positionieren. Schwaiger hebt hervor, dass die soziale Einrichtung, die in das einstige Hitler-Haus einziehen soll, ein positives Zeichen für den Wandel der Wahrnehmung der Stadt darstellt. Solche Initiativen, kombiniert mit kulturellen Veranstaltungen wie dem Chorworkshop, eröffnen neue Perspektiven und fördern den Dialog über Geschichte und Gegenwart.
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