
Ein Bravourstück in der Automobilproduktion! Das Grazer Magna-Werk steht vor einem strategischen Wendepunkt, da es kurz davor ist, Montageaufträge von zwei bedeutenden chinesischen Marken, Xpeng und GAC, zu erhalten. Dabei handelt es sich um eine besonders interessante Kooperation, wie die Kleine Zeitung berichtet. Durch die Verwendung der SKD-Methode (Semi Knocked Down) werden vorgefertigte Teile aus China angeliefert, die dann in Graz komplettiert werden. Diese Vorgehensweise hilft den Herstellern nicht nur, Zollgebühren der EU zu umgehen, sondern ermöglicht es ihnen auch, mit geringen Investitionen in Kleinserien erste Marktchancen in Europa zu testen.
Diese Entwicklung kommt für Magna wie gerufen, denn das Unternehmen hat in den letzten Jahren mit einem Rückgang der Produktionszahlen zu kämpfen. Laut Vienna.at erreichte die Montage im vergangenen Jahr lediglich 71.900 Fahrzeuge, ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 105.100 im Jahr zuvor. On top of that, große Hersteller wie Jaguar und künftig auch BMW und Toyota ziehen sich ab, während das britische Start-up Ineos seine geplante Zusammenarbeit beendete. In diesem angespannten Umfeld könnte die Partnerschaft mit Xpeng und GAC für Magna eine dringend benötigte Rettungsleine darstellen und möglicherweise Arbeitsplätze sichern.
Produktion unter Druck
Dennoch bleibt die Produktionssituation angespannt, da die hohen Lohn- und Produktionskosten in Österreich eine Herausforderung darstellen. Trotz dieser Hürden hat Magna einen hervorragenden Ruf in der Automobilbranche, insbesondere in China, wo das Unternehmen seit zwei Jahrzehnten erfolgreich agiert. Die Herausforderung besteht jedoch darin, die Stückkosten zu senken, um mit anderen Herstellern konkurrieren zu können. Magna plant daher, die Partnerschaft auszubauen, indem sie weitere Gesamtfahrzeugprojekte akquiriert. Politisch ist es ein heißes Eisen, da Europa hier als wichtiger Markt für die umfassende Bekanntmachung neuer Elektrofahrzeuge im Visier der Chinesen steht.
Mit einem regen Entwicklungsprogramm – unter anderem für Volkswagen – könnte Magna letztendlich aus diesen schwierigen Zeiten gestärkt hervorgehen. Während die europäischen Automobilhersteller mit Absatzkrisen kämpfen, scheint der Blick nach China der Schlüssel zur Stabilisierung zu sein.
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