
Im Großraum Salzburg sorgt die digitale Identität ID Austria erneut für Unmut unter den Nutzern. Mehrere Bürger erhielten E-Mails zur Verlängerung ihrer Registrierung und befürchteten, Opfer von Betrug zu werden, was sie dazu veranlasste, persönlich zum Amt zu gehen. Dies hat in vielen Fällen zu gesperrten Konten und einem erneuten bürokratischen Aufwand geführt. Dies berichtet oe24.
Franz Schefbaumer, der Leiter des städtischen Einwohner- und Meldeamtes, äußerte sich ebenfalls kritisch über die Benutzerfreundlichkeit der ID Austria-App. Er erklärte, dass zwar die Registrierung an sich einfach sei, jedoch zur Freischaltung der digitalen Identität entweder zwei Smartphones oder ein Laptop erforderlich sind. Diese technischen Anforderungen stellen für viele Nutzer eine Hürde dar, die den Zugang zur App erschwert. Zudem haben Nutzer das System als wenig benutzerfreundlich und bürokratisch beschrieben.
Kritik an der Anwendung und steigende Neuregistrierungen
Die ID Austria hat in den App-Stores bei über 8.000 Bewertungen nur 1,6 von 5 Sternen erzielt, ein deutliches Zeichen für die Unzufriedenheit unter den Nutzern. In Salzburg haben sich im letzten Jahr rund 12.000 Menschen für die ID Austria angemeldet, was einer Vervierfachung im Vergleich zu den Vorjahren entspricht. Trotz dieses Anstiegs bleibt die Kritikwelle bestehen. Teilweise ignorierten Menschen die erhaltenen E-Mails aus Angst vor Betrug, was zu weiteren Problemen führte. krone.at berichtet von diesen Herausforderungen.
Zusätzlich ist in der Öffentlichkeit die Einführung einer neuen EU-weiten App erwartet, die die ID Austria ersetzen soll. Diese „Super-App“ wird voraussichtlich bis spätestens Ende 2026 in Österreich verfügbar sein und soll eine einheitliche digitale Identität für ganz Europa schaffen.
Europäische Initiative zur digitalen Identität
Im Rahmen der EU-Initiativen zur digitalen Identität wurde 2014 die Verordnung über elektronische Identifizierung, Authentifizierung und Vertrauensdienste (eIDAS) eingeführt, die die Mitgliedstaaten verpflichtet, nationale Systeme für elektronische Identifizierung einzurichten. Diese Systeme müssen bestimmte technische und Sicherheitsstandards erfüllen und miteinander verbunden werden, um den Zugang zu Online-Diensten in allen EU-Ländern zu ermöglichen. Der Bürger kann dabei seinen nationalen elektronischen Personalausweis nutzen, wie europarl.europa.eu erläutert.
Ziel dieser Initiativen ist es, bis 2030 mindestens 80 Prozent der Bürger eine digitale Identität für den Zugang zu wichtigen öffentlichen Diensten nutzen zu lassen. Es wird betont, dass Interoperabilität der nationalen Systeme und Benutzerfreundlichkeit von zentraler Bedeutung sind. Der Schutz der Bürgerrechte und eine faire digitale Landschaft stehen dabei im Vordergrund. Personen, die die digitale Brieftasche nicht nutzen möchten, sollen nicht diskriminiert werden.
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