Die Caprese-Koalition in Innsbruck formiert sich bereits, wie durch den Wahlabend deutlich wurde. Die Koalition besteht aus der Liste Anzengruber sowie den Parteien Grün und Rot. Die ungewöhnliche Wahlparty des möglicherweise baldigen schwarzen Bürgermeisters fand im Treibhaus statt, einem Ort, der normalerweise nicht mit konservativen Elementen in Verbindung gebracht wird.
Die Idee, die Anzengruber-Partei mit Grün und Rot zu einer Caprese-Koalition zu vereinen, war schon vor der Stichwahl absehbar. Rechenspiele deuteten auf diese Einheit hin, da andere Koalitionsmöglichkeiten nicht realistisch schienen. Trotz Anzengrubers Bemühungen um Gespräche mit allen Parteien, deutet die Realität auf eine grüne-rote Zusammenarbeit in Innsbruck hin.
Ein besonderes Ereignis nach der Wahl war, als die politischen Kontrahenten Anzengruber, Willi, Mayr die Bühne im Treibhaus betraten und gemeinsam Sirtaki tanzten. Diese unerwartete Allianz der potenziellen Koalitionäre wurde mit Interesse verfolgt, auch national.
Die Watsche für die Bundesparteien war deutlich spürbar, besonders für die Grünen und die ÖVP. Der Verlust des einzigen grünen Bürgermeisters einer Landeshauptstadt war symbolträchtig, während die ÖVP trotz der Möglichkeit, Innsbruck zurückzugewinnen, durch interne Entscheidungen Schwierigkeiten hatte. Die Caprese-Koalition in Innsbruck deutet daher nicht nur auf lokale politische Veränderungen hin, sondern reflektiert auch bundespolitische Entwicklungen.