Im Jahr 2024 startete der Neusiedler See mit einem positiven Höhenflug beim Wasserstand. Dank der intensiven Niederschläge zu Jahresbeginn stieg der Pegel auf bemerkenswerte 115,30 Meter über dem Meeresspiegel, wie aus einem Bericht von orf.at hervorgeht. Dennoch bleibt dieser Wert leicht unter dem langjährigen Durchschnitt für diese Jahreszeit. Christian Sailer, der Leiter der „Taskforce Neusiedler See“, äußerte sich optimistisch darüber, dass der Wasserstand im Frühjahr weiter ansteigen würde, was nicht nur den See, sondern auch die umliegenden Lacken, einschließlich des Zicksees, begünstigte.
Die Situation des Neusiedler Sees ist historisch gesehen von großen Schwankungen geprägt. Mit einem durchschnittlichen Wasserstand von 1,5 m kann der See aufgrund von wenig Niederschlag und hoher Verdunstung sogar vollständig austrocknen. Laut neusiedlerseewiki.at wird der Wasserstand als Vergleichszahl zur Adria angegeben, und Schwankungen von bis zu 60 cm sind nicht ungewöhnlich. Um die Wasserstabilität langfristig zu gewährleisten, wurde die Einrichtung der Seemanagement Burgenland GmbH ins Leben gerufen, die erste Maßnahmen wie das Entfernen von Schlamm aus dem See eingeleitet hat.
Wasserzuleitung aus der Donau
Ein wesentliches Projekt zur Unterstützung des Wasserstands ist die geplante Wasserzuleitung aus der Donau. Anfang September 2024 wurde ein „Memorandum of Understanding“ von führenden Politikern unterzeichnet, um diese Initiative voranzutreiben. Sailer erklärte, dass das Wasser gleichmäßig über den Schilfgürtel in den See geleitet werden soll. Dennoch gibt es Bedenken seitens von Umweltschützern, die befürchten, dass die Zuleitung keine ausreichende Lösung darstellt, um den Wasserstand signifikant zu erhöhen. Biologe Bernhard Kohler warnte, dass die Zuleitung die Kapazitäten nur um maximal zehn Zentimeter anheben könnte, was durch Verdunstung schnell wieder ausgeglichen werden könnte.
Leider bleibt der Neusiedler See aufgrund seiner geringen Wassertiefe und des Mangels an Zuflüssen immer ein schützenswertes und fragiles Ökosystem. Eine nachhaltige Lösung zur Stabilisierung des Wasserstands ist dringend erforderlich, um die zukünftige Entwicklung des Gebietes zu sichern.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung