Eine beunruhigende Trockenheit plagt die Landwirtschaft in Burgenland. Laut Wolf Reheis, einem Experten der Landwirtschaftskammer, gab es im vergangenen Jahr zwar starke Niederschläge, jedoch ist seit Oktober ein dramatischer Rückgang zu verzeichnen. In einigen Regionen, wie dem Bezirk Neusiedl am See, liegt der Niederschlagsausfall bei alarmierenden 75 Prozent. Dies betrifft insbesondere die Anbauflächen für Wintergetreide sowie Knoblauch und Zwiebeln, die dringend Wasser benötigen, um zu gedeihen. Simon Goldenits, ein Bio-Landwirt aus Tadten, warnt: „Wenn das so weiter geht, dann könnte es zum Totalausfall kommen.“ Ohne ausreichend Regen bleibt nur die teure Möglichkeit der gezielten Bewässerung, die mit hohem Aufwand und Investitionen verbunden ist.
Ökologischer Landbau als Wasserretter
Besonders wertvoll ist der Beitrag der Bio-Landwirtschaft zum Wasserschutz: Im Trockenjahr 2022 konnten deutsche Bio-Landwirte über 2,7 Milliarden Kubikmeter Wasser einsparen, wie die Qualitätsgemeinschaft Bio-Mineralwasser berichtete. Eine Metastudie des Thünen-Instituts zeigt, dass ökologisch bewirtschaftete Böden im Durchschnitt 137 Prozent mehr Regenwasser aufnehmen können als konventionell bewirtschaftete Flächen. Mit jeder Hektar Öko-Anbau wird der Gesellschaft zudem ein erheblicher finanzieller Vorteil geboten, da die Kosten für die Wasseraufbereitung in belasteten Gebieten bis zu 960 Euro pro Jahr und pro Hektar ausmachen.
Die anhaltende Trockenheit bringt nicht nur Ernteausfälle mit sich, sondern begünstigt auch die Verbreitung von Schädlingen. Wie Reheis erklärt, könnte der Engerling des Maikäfers in diesen trockenen Jahren gravierende Schäden verursachen. Strategien wie die Bodenbegrünung, die das Verdunsten von Wasser reduzieren und die Wasseraufnahme des Bodens verbessern, werden als Lösung angesehen. Georg Friedl, ein Bio-Landwirt aus Wallern, hebt hervor, dass durch gesunde Pflanzenwurzeln der Boden aufgelockert wird und Regenwasser besser eindringen kann. Doch die Frage bleibt: Können die Landwirte diesen extremen Wetterbedingungen mit ihren Anbaupraktiken standhalten?
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