Im letzten Jahr wurden in Österreich 592 Kinder als Fußgänger im Straßenverkehr verletzt. Laut einer Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) war jedes dritte Opfer auf einem Schutzweg unterwegs, als es zum Unfall kam. Zwei Kinder verloren dabei tragischerweise ihr Leben, und 89 weitere wurden schwer verletzt. Die Daten stammen von der Statistik Austria.
Kinder sind vom Vertrauensgrundsatz in der Straßenverkehrsordnung ausgeschlossen. Fahrzeuglenker müssen ihre Geschwindigkeit verringern und bereit sein zu bremsen, um eine Gefährdung auszuschließen. Zusätzlich müssen Fahrer erkennen, wenn Kinder die Straße an Stellen ohne Schutzweg überqueren wollen, und entsprechend handeln.
Eine besondere Regelung ist der "unsichtbare Schutzweg", der vielen Menschen unbekannt ist, obwohl er bereits seit 30 Jahren in der Straßenverkehrsordnung verankert ist. Gemäß dieser Regelung müssen Fahrer Kindern das gefahrlose Überqueren der Straße ermöglichen, wenn sie erkennen, dass Kinder die Fahrbahn überqueren wollen.
Die VCÖ-Analyse zeigt, dass die Rücksichtnahme und Achtsamkeit gegenüber Kindern oft nicht ausreichend sind. Im Vorjahr wurden 577 der verunglückten Kinder im Ortsgebiet erfasst, und 23 der am Schutzweg angefahrenen Kinder wurden schwer verletzt. Die Verkehrsunfälle mit Kindern variierten auch stark zwischen den Bundesländern.
Insgesamt ist es entscheidend, eine Kultur der Rücksichtnahme im Straßenverkehr zu etablieren und das Bewusstsein für den Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer zu stärken. Die VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky betont die Notwendigkeit einer erhöhten Verkehrssicherheit für Kinder. Gefahrenstellen können über den VCÖ-Schulwegcheck gemeldet und in einer Online-Karte unter map.vcoe.at eingetragen werden.
Quelle: volksblatt.at
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