Die Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed, die wegen fahrlässiger Tötung zu einer Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt wurde, bleibt vorerst im Gefängnis. Der Antrag auf Freilassung wurde von Richterin Mary Marlowe Sommer in Santa Fe, New Mexico, abgelehnt. Bei der Verhandlung lehnte die Richterin auch ein neues Verfahren ab, was die Situation für Gutierrez-Reed weiter kompliziert. Sie war im März schuldig gesprochen worden, und die Richterin verhängte die höchste mögliche Strafe.
Die Hintergründe des Falls sind dramatisch: Im Rahmen der Produktion des Westerns „Rust“, in dem Alec Baldwin die Hauptrolle spielt, trug Gutierrez-Reed die Verantwortung für die Sicherheit im Umgang mit Waffen am Set. Tragischerweise kam es im Oktober 2021 zu einem tödlichen Vorfall, als die Kamerafrau Halyna Hutchins durch einen Schuss aus einer von Baldwin bedienten Requisitenwaffe tödlich verletzt wurde. Der Revolver von Gutierrez-Reed enthielt scharfe Munition, was zu einer verheerenden Kette von Ereignissen führte. In der Anklage wurde ihr vorgeworfen, die Sicherheitsvorkehrungen missachtet und die Patronen nicht kontrolliert zu haben. Wie die scharfen Patronen überhaupt ins Set gelangten, bleibt bis heute ungeklärt. Sowohl Gutierrez-Reed als auch Baldwin haben die Verantwortung für den Vorfall von sich gewiesen.
Verfahren gegen Alec Baldwin
Parallel zu Gutierrez-Reeds Fall war Alec Baldwin ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Doch in einem überraschenden Schritt stellte Richterin Sommer im Juli den Prozess gegen Baldwin ein, nachdem die Verteidigung Vorwürfe erhoben hatte, die Staatsanwaltschaft habe Beweise zurückgehalten, was als grobes Fehlverhalten gewertet wurde.
In der Zwischenzeit haben die Anwälte von Gutierrez-Reed mehrfach Berufung gegen das Urteil eingelegt. Trotz ihrer Bemühungen mussten sie jedoch feststellen, dass Anträge auf Freilassung oder ein neues Verfahren in der Vergangenheit immer wieder abgelehnt wurden. Der Gerichtsprozess wirft nicht nur Fragen nach der Verantwortung für den Vorfall auf, sondern legt auch die komplexen rechtlichen Fragen offen, die in solchen tragischen Fällen häufig auftauchen.
Ein Bericht über die Aufarbeitung dieser Tragödie bietet www.aachener-zeitung.de.