Im polnischen Torun steht die Weltpremiere des Westerns „Rust“ bevor, doch die Stimmung ist angespannt. Die Mutter der tragisch verstorbenen Kamerafrau Halyna Hutchins, Olga Solovey, hat angekündigt, aus Protest nicht an der Vorführung teilzunehmen. Sie kritisiert den Hauptdarsteller Alec Baldwin, der sich laut Aussage ihrer Anwältin Glora Allred weigert, sich bei ihr zu entschuldigen und Verantwortung für den Tod ihrer Tochter zu übernehmen. Solovey bezeichnet dies als ungerecht und fühlt, dass Baldwin sich unrechtmäßig von der Tragödie profitiert.
Die Premiere findet drei Jahre nach dem tödlichen Vorfall statt, der Halyna Hutchins während der Dreharbeiten in Santa Fe, New Mexico, das Leben kostete. Baldwin hatte bei einer Probenaufführung eine Waffe in der Hand, als unerwartet ein Schuss abging. Hutchins starb, und Regisseur Joel Souza wurde dabei verletzt. Die Waffe, die Baldwin benutzte, enthielt eine echte Patrone, was zu ernsthaften Problemen rund um die Waffensicherheit am Set führte.
Hintergründe des Vorfalls
Die Verletzung und der tragische Tod führten zu einer Untersuchung, die bis heute Fragen aufwirft. Die Waffenspezialistin Hannah Gutierrez-Reed, die für die Sicherheit am Set verantwortlich war, wurde wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Auch Baldwin war in einen separaten Fall wegen fahrlässiger Tötung angeklagt worden, doch dieser Prozess wurde im Juli überraschend eingestellt.
Der Ehemann von Hutchins, Matthew, hat sich zwar mit Baldwin auf eine Entschädigung geeinigt, trotzdem kommt es zu Problemen bei den Zahlungen. Dies könnte eine erneute Klage nach sich ziehen. Zudem klagen die Eltern und die Schwester von Hutchins auf Schadenersatz und Gerechtigkeit für den Verlust ihrer Tochter.
Die Dreharbeiten, die nach Hutchins‘ Tod zunächst gestoppt worden waren, wurden 2023 unter der Regie von Joel Souza im Bundesstaat Montana fortgesetzt. Baldwin spielt den Verbrecher Harland Rust, der mit seinem Enkel vor den Gesetzeshütern flüchtet. Laut dem Festivaldirektor des „Camerimage“-Filmfestes war es Halyna Hutchins‘ Traum, dass ihr Projekt eines Tages Premiere feiert.
Für viele bleibt die Frage, wie solch ein Vorfall in der Filmbranche passieren konnte, und die notwendige Auseinandersetzung mit Kollateralschäden dieses tragischen Unfalls. Umso bewegender sind die Umstände der Premiere, wo Erinnerungen an das unglückliche Geschehen und die protestierende Mutter im Mittelpunkt stehen. Weitere Details zu dieser angespannten Situation sind im Artikel auf www.schwarzwaelder-bote.de nachzulesen.