Im beschaulichen Rust im Tullnerfeld, das am 15. September unter einem Wasserflutlicht stand, wurde die Ortschaft weitgehend evakuiert. Die verheerenden Hochwasser führten dazu, dass die gesamte Region, einschließlich Michelhausen, zum Katastrophengebiet erklärt wurde. Bürgermeister Bernhard Heinl schildert, dass der Ort fast 36 Stunden von der Außenwelt abgeschnitten war, es kein Strom gab und das Wasser bis zu zweieinhalb Meter hoch stand. „Ein Datum, das eingebrannt ist“, beschreibt er den 15. September, ein Tag, der die Geschichte der Gemeinde nachhaltig prägen wird. Trotz der heftigen Schäden und dem Verlust eines Lebens bleibt der Bürgermeister optimistisch, auch wenn derzeit noch das Grundwasser in den Kellern steht und eine Rückkehr zur Normalität noch fern scheint, wie er gegenüber Volksblatt erklärte.
Evakuierungen und Rettungsmaßnahmen
Die Evakuierung von 180 Häusern war eine dringende Maßnahme, nachdem die Fluten drohten, eine zweite Welle auszulösen. Heinl selbst war sowohl als Bürgermeister als auch als Opfer der Flut betroffen und schildert seine persönliche Tragödie: „Ich habe meine Familie über 36 Stunden nicht gesehen“, so der Ortschef. Viele Anwohner waren in ihren oberen Etagen gefangen und warteten auf Rettung. Die Einsatzkräfte arbeiteten unter Hochdruck, um die Menschen zu versorgen und das Wasser mit starken Pumpen abzupumpen. Gleichzeitig laufen Reparaturarbeiten an den beschädigten Dammstellen der Perschling, um zukünftigen Hochwasserlagen vorzubeugen. Laut PULS 24 flossen „bittere Tränen“ bei den betroffenen Bürgern, doch die Stimmung bleibt trotz allem entschlossen: „Keine Träne kann so bitter sein, dass wir nicht nach vorne schauen“.
Insgesamt zählte die Katastrophe 342 Schadensfälle, die eine Summe von 23,4 Millionen Euro an Verlusten verursachten. Zudem wird die Sanierung der Kanalinfrastruktur mit weiteren 1,7 Millionen Euro zu Buche schlagen. Während der Bürgermeister auf die schnelle Behebung der Schäden drängt, haben die Vorbereitungen für eine Publikation über die Naturkatastrophe bereits begonnen, die zum einjährigen Gedenken vorgestellt werden soll. Trotz der Herausforderungen bleibt die Botschaft der Zuversicht und der Zusammenhalt unter den Menschen in Michelhausen stark. Die Kämpfe mögen langwierig sein, aber das Engagement der Gemeinschaft macht Hoffnung auf baldige Besserung.